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Kerry kritisiert Irak

24. März 2013

Bei einem Besuch in Bagdad hat der US-Außenminister die irakische Überflugerlaubnis für iranische Flugzeuge gegeißelt. Für Washington ist klar, dass diese Jets Waffen nach Syrien transportieren, um Assad zu helfen.

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US-Außenminister John Kerry mit dem irakischem Premierminister Nuri al-Maliki (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

US-Außenminister John Kerry hat dem Irak vorgeworfen, indirekt die syrische Führung von Staatschef Baschar al-Assad zu unterstützen. Nach einem Treffen mit Regierungschef Nuri al-Maliki in Bagdad erklärte Kerry, die irakische Führung spiele Assad in die Hände, indem sie iranischen Flugzeugen mit Waffenlieferungen eine Überflugerlaubnis erteile. Dies habe er al-Maliki "sehr klar gesagt".

Der Iran ist der wichtigste Verbündete der Assad-Regierung in der Region und schickt Waffen und Militärberater nach Syrien, wo seit März 2011 Bürgerkrieg herrscht. Kerry war zu einem unangekündigten Besuch in Bagdad eingetroffen - wenige Tage nach dem zehnten Jahrestag des Beginns des Irak-Kriegs.

USA besorgt wegen sunnitischer Anschläge

Auch die Lage im Irak selbst ist noch immer von Instabilität gekennzeichnet, die US-Truppen hatten sich im Dezember 2011 aus dem Land zurückgezogen. Einem Mitglied aus Kerrys Delegation zufolge äußerte sich der Außenminister besorgt angesichts der anhaltenden Proteste der sunnitischen Minderheit im Land. Fast täglich erschüttern Anschläge den Irak, die meisten werden von sunnitischen Aufständischen verübt.

Es ist Kerrys erster Besuch als US-Außenminister im Irak. Seine Amtsvorgängerin Hillary Clinton war 2009 zuletzt in Bagdad. Als Senator war Kerry vor sieben Jahren in dem Land. Neben al-Maliki stand ein Treffen mit Parlamentspräsident Osama al-Nudschaifi auf dem Programm.

Tausende Menschen demonstrieren in Ramadi, westlich von Bagdad, gegen den Ministerpräsidenten al-Maliki (Foto:reuters)
Der Irak ist politisch gespalten - hier eine Demonstration gegen Ministerpräsident al-MalikiBild: Reuters

Abnehmender Einfluss der USA?

Seit dem Abzug der US-Truppen aus dem Irak steigt Washingtons Sorge, der Iran könnte seinen Einfluss in der Region ausbauen. Vor zehn Jahren waren amerikanische Truppen in den Irak einmarschiert. Der zweite Irakkrieg wird von Kritikern als großer strategischer Fehler der USA gesehen. Bis zum Abzug der US-Truppen kamen mehr als 100.000 Iraker und 4500 US-Soldaten ums Leben. Die USA kostete der Krieg Milliarden Dollar. Statt eines demokratischen Staates hinterließen die Amerikaner ein instabiles und politisch zerrüttetes Land.

sti/nem/hf (afp, ap, rtr, apd)