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Kenias Armee macht Jagd auf Islamisten

24. November 2014

Nach einem blutigen Überfall islamistischer Kämpfer auf einen Reisebus im Nordosten Kenias mit 28 Toten hat das Militär zurückgeschlagen. Nach Regierungsangaben wurden mehr als 100 Al-Shabaab-Milizionäre getötet.

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Kenias Polizei jagt Islamisten (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Streitkräfte hätten die radikalen Islamisten der Al-Shabaab über die Grenze hinweg nach Somalia verfolgt, sagte Vizepräsident William Ruto auf einer Pressekonferenz in Nairobi. Nach seinen Angaben hat das Militär das Lager ausfindig gemacht, von dem aus die radikalen Islamisten der somalischen Al-Shabaab-Miliz zu dem Überfall auf den Bus in Kenia aufgebrochen waren. "Unsere Vergeltungsaktion hinterließ auf ihrem Pfad mehr als 100 Todesopfer." Die Botschaft müsse den Extremisten klar sein. Für jeden Angriff auf Kenia und sein Volk würden die Terroristen verfolgt, wo auch immer sie hin fliehen würden. "Ich kann ihnen versichern, dass die für diesen Angriff Verantwortlichen nicht einmal mehr Zeit für ihr Abendessen hatten", wurde Ruto von der Zeitung "Daily Nation" zitiert. Beweise für die erfolgreiche Militäraktion seien nicht vorgelegt worden, berichtete das Blatt weiter.

Nicht-Muslime kaltblütig massakriert

Der Bus mit 60 Insassen befand sich nach Polizeiangaben am Samstag auf dem Weg in die Hauptstadt Nairobi, als ihn die Bewaffneten der Al-Schabaab-Miliz etwa 50 Kilometer vor der Stadt Mandera stoppten. Die Angreifer hätten den Bus dann zur somalischen Grenze gefahren. Dort sei jeder Insasse, der nicht aus dem Koran vorlesen konnte, mit einem Kopfschuss umgebracht worden. Unter den 28 Todesopfern seien sieben Frauen. Mit dem Koran-Lesetest wollten die Islamisten offensichtlich herausfinden, wer kein Muslim ist.

Die somalische Al-Shabaab-Miliz bekannte sich zu dem Angriff auf den Bus. Die "Exekutionen" seien aus Rache für die "Verbrechen der kenianischen Kreuzzügler gegen unsere Brüder in Mombasa" begangen worden, teilte ein Al-Shabaab-Sprecher über einen Radiosender der Extremisten mit. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Organisation verübt immer wieder Anschläge in Kenia, seit vor drei Jahren in Somalia kenianische Truppen in den Kampf gegen die Gruppe eingetreten waren. Ziel von Al-Shabaab ist die Errichtung eines islamischen Gottesstaates in Somalia.

qu/se (rtr, dpa, afp)