1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Waffenstillstand hält

25. Januar 2014

Der von Regierung und Rebellen im Südsudan vereinbarte Waffenstillstand wird nach Angaben der Vereinten Nationen weitgehend eingehalten. Seit Dezember wurden bei Kämpfen etwa 10.000 Menschen getötet.

https://p.dw.com/p/1Ax5f
Soldaten der südsudanesischen Regierung auf Patrouille (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

UN-Sprecher Farhan Haq teilte mit, es habe vor und nach Beginn der Waffenruhe am Freitagabend nur noch "vereinzelte Kämpfe" gegeben. Ein Vertreter der Regierungstruppen sagte an diesem Samstag, ihm lägen "keine Berichte über Kämpfe" vor. "Es ist ruhig." Die Rebellen äußerten sich bislang nicht. Sie hatten der Armee noch am Freitag vorgeworfen, den Waffenstillstand durch neue Angriffe zu verletzen.

Im Mitte 2011 gegründeten Südsudan, dem jüngsten Staat der Welt, war im Dezember ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Kiir hatte Machar einen Putschversuch vorgeworfen. Verschärft wurde der Konflikt dadurch, dass die beiden Politiker rivalisierenden Ethnien angehören. Kiir ist ein Dinka, Machar gehört zur Volksgruppe der Nuer. Bei mit großer Erbitterung geführten Kämpfen zwischen der Armee der Regierung und Milizen Machars wurden nach Schätzungen bis zu 10.000 Menschen getötet. Rund eine halbe Million Zivilisten flüchtete vor der Gewalt.

Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens für Südsudan in Addis Abeba (Foto: dpa)
Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens in Addis AbebaBild: picture-alliance/dpa

Auf Druck der internationalen Gemeinschaft und der ostafrikanischen Staatengruppe IGAD einigten sich die Konfliktparteien nach längeren Verhandlungen auf einen Waffenstillstand. Er trat 24 Stunden nach seiner Unterzeichnung am Freitagabend in Kraft. Die Regierung kam einer Hauptforderung Machars nach und ließ elf inhaftierte Vertraute des Rebellenführers frei.

Auch die USA und die Europäische Union hatten die Freilassung der Politiker gefordert. Kiirs Regierung hatte sie wie auch Machar eines Putschversuchs beschuldigt. Die Konfliktparteien wollen nun ein umfassendes Friedensabkommen aushandeln. Trotz Ölreichtums gehört der Südsudan zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Staaten der Welt.

wl/nem (dpa, apf, rtr, epd)