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Kein Rettungspaket für Slowenien

12. Dezember 2013

Slowenien wird bei der Sanierung seines angeschlagenen Bankensektors nicht auf die Hilfe der EU angewiesen sein. Das erklärte der Währungskommissar der Union, Olli Rehn, in Brüssel.

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Nova Ljubljanska Banka in Slowenien (Foto: dpa)
Bild: Jure Makovec/AFP/Getty Images

Slowenien will keine Hilfe

Bankenstresstests hatten ergeben, dass die Banken der kleinen Volkswirtschaft faule Kredite in Höhe von fast acht Milliarden Euro verkraften müssen. Das entspricht fast einem Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung. Nach Einschätzung der slowenischen Notenbank sind fünf Milliarden Euro nötig, um den angeschlagenen Bankensektor zu sanieren.

Da mit EU-Krediten aber auch Reformauflagen verbunden sind, plant Slowenien allerdings, das Finanzloch aus eigener Tasche zu stopfen. Auch die EU geht nun davon aus, dass Slowenien die Krise selbst bewältigen kann. "Heute ist klar, dass Slowenien mit der Reparatur seines Finanzsektors fortfahren kann, ohne bei den europäischen Partnern Unterstützung zu beantragen. Das sind gute Nachrichten", sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn.

Slowenien will keine Hilfe

Bargeld, Anleihen, Bad Bank

Über drei Milliarden will der Staat in Form von Bargeld und Anleihen bereitstellen. Damit ist der Bedarf der drei größten Geldhäuser des Landes - NLB, NKBM und Abanka - gedeckt. Zugleich steigt die Staatsverschuldung jedoch auf über 75 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Fünf kleinere Babnkhäuser bekommen bis Juni Zeit, um insgesamt 1,1 Milliarden Euro von privaten Investoren aufzutreiben. Zudem plant die Regierung die Einrichtung einer Bad Bank, die bis zu vier Milliarden Euro aufnehmen soll.

Am Rand des Rettungsschirms

Seit 2004 gehört Slowenien der EU an, seit 2007 auch der Euro-Zone. Das Land mit nur rund zwei Millionen Einwohnern hat eine exportorientierte Wirschaft und wurde von der Finanzkrise besonders hart getroffen. Insbesondere wegen seines maroden Bankensektors galt das kleine Balkanland lange als Kandidat für den Euro-Rettungsschirm. Die Arbeitslosigkeit liegt inzwischen bei mehr als zwölf Prozent; das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr nach Schätzungen der EU-Kommission wohl um 2,7 Prozent zurückgehen.

js/qu (dpa, rtr)