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IS-Raketen auf Passagier-Flugzeuge?

26. Oktober 2014

IS- Kämpfer sollen nach BND-Informationen mit erbeuteten Raketenwerfern Passagierflugzeuge abschießen können. Dies berichtet die "Bild am Sonntag". Aus Kobane melden Kurden-Kämpfer Erfolge gegen den IS.

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Aufmarsch schwarz gekleiderter IS-Kämpfer mit Waffen (Foto: ap)
Bild: picture-alliance/AP Photo

IS-Terroristen sollen mittlerweile hochmoderne Luftabwehrwaffen besitzen. Darüber soll der Bundesnachrichtendienstes (BND) Abgeordnete des Bundestages bereits Ende vergangener Woche in einer vertraulichen Sitzung unterrichtet haben, so die Zeitung.

Nach Angaben des BND soll es sich dem Bericht zufolge dabei um sogenannte "Manpads" handeln. Das sind tragbare Raketenwerfer, die von der Schulter aus abgefeuert werden können. Sie sollen aus Beständen der syrischen Armee stammen, sehr zielsicher und einfach zu bedienen sein. Damit abgeschossene Raketen könnten startenden und landenden Flugzeugen gefährlich werden, heißt es in dem Bericht. Eine Bestätigung der Meldung durch den Auslandsgeheimdienst oder die Abgeordneten gibt es bislang noch nicht. Mehrere Fluggesellschaften, darunter Austrian Airlines und Qatar Airways, fliegen den Nordirak noch immer an. Wie in Syrien hat der IS auch dort bereits große Gebiete unter seine Kontrolle gebracht, so etwa die Millionenstadt Mossul.

Strategischer Erfolg im Irak

Aus dem Nordirak selbst kommt die Meldung, dass kurdische Peschmerga-Kämpfer die nahe Mossul gelegene und strategisch wichtige Stadt Sumar sowie umliegende Dörfer wieder unter ihre Kontrolle gebracht haben. Dies berichtete ein Kurdenvertreter, die irakische Nachrichtenseite Al-Sumaria News bestätigte den Bericht. Auch rund um den Mossul-Staudamm gab es an diesem Wochenende Kämpfe. Dort flogen das US-Militär und seine Verbündeten am Freitag und Samstag 22 Luftangriffe, wie das US-Zentralkommando in Tampa (Florida) bekannt gab. Auch in der umkämpften syrischen Grenzstadt Kobane gab es demnach einen weiteren Schlag gegen den IS. Nach Angaben eines kurdischen Aktivisten übernahmen kurdische Volksschutzeinheiten (YPG) einen wichtigen Hügel am Stadtrand.

Allerdings warten die Verteidiger von Kobane weiter auf die angekündigte Unterstützung. Kurdische Peschmerga-Kämpfer aus dem Irak wollen der syrischen Kurdenstadt zur Hilfe kommen. Noch ist aber nicht klar, wann sie dort eintreffen werden. Das Peschmerga-Ministerium der Autonomieregion Kurdistan in Erbil dementierte, dass sich 150 Soldaten bereits an diesem Sonntag auf den Weg in die nahe der Grenze zur Türkei gelegenen Stadt machen wollten. Ein entsprechender Bericht des Nachrichtenportals "Rudaw" sei falsch. Die Bewegung der Soldaten werde unter strengster Geheimhaltung erfolgen. Die Peschmerga sollen über türkisches Territorium nach Kobane gelangen. Die Erlaubnis hat die türkische Führung in Ankara bereits erteilt.

Koalition der Unterstützung für Kobane

Auch etwa 1300 Kämpfer der Rebellengruppe "Freie Syrische Armee" (FSA) wollen sich den Kurden in Kobane anschließen. Am Freitag hatten die FSA-Kämpfer aus der Provinz Aleppo die Entsendung von Einheiten angekündigt, zu denen auch gemäßigte islamistische Gruppen gehören.

Rauch über Häusern in Kobane (Foto: rtr)
Kobane unter Beschuss: Seit langem ist die Kurdenstadt umkämpft, offenbar drängen die Peschmerga den IS zurückBild: Reuters/Kai Pfaffenbach

Der "Islamische Staat" kontrolliert trotz der jüngsten Rückschläge weite Teile des Irak und Syriens, wo er ein Kalifat ausgerufen hat. Die Extremistengruppe ist nach Einschätzung der US-Regierung die am besten finanzierte Terrororganisation der Welt.

cw/wl (dpa, rtr, bild.de)