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Kampf um Damaskus

5. Januar 2013

Syrische Regierungstruppen haben nach Angaben von Aktivisten ihre Angriffe auf Stellungen der Rebellen am Rande der Hauptstadt fortgesetzt. Die Vororte von Damaskus werden immer mehr zur Todeszone.

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Kampfjets der Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad hätten Duma nordöstlich von Damaskus bombardiert, die Artillerie habe das südwestliche Draja beschossen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit.

Assad-Truppen hätten aus den Kasiun-Bergen Raketen und Granaten auf Gebiete in der Nähe der Ortschaften Daraja und Kfar Susseh abgefeuert, sagte ein in Damaskus ansässiger Aktivist. Vor allem die Rückeroberung Darajas würde dem Regime einen bedeutenden Bodengewinn verschaffen. Der Vorort liegt in der Nähe einer Militärbasis, des Regierungssitzes und eines der Paläste Assads.

Sieg über "Terroristen"

Die staatsnahe Zeitung "Al-Watan" berichtete, regierungstreue Truppen hätten bereits am Donnerstag bei den Kämpfen um Daraja den Sieg gegen die Terroristen – so die übliche Bezeichnung des Regimes für die Aufständischen – davongetragen. Dabei seien zahlreiche Kämpfer der dschihadistischen Al-Nosra-Front verletzt oder getötet worden. In Duma waren am gleichen Tag bei zwei Luftangriffen mindestens zwölf Menschen getötet worden.

Anschlag in Syrien # 04.01.2013 08 Uhr # Journal Deutsch KUNA

Bei einem Autobombenanschlag in Damaskus wurden unterdessen mindestens zwölf Menschen getötet, darunter auch Kinder. Das Attentat wurde in dem Stadtviertel Massaken Barse verübt, in dem auch viele Mitglieder der alawitischen Minderheit wohnen. Zu der religiösen Gruppe gehört auch Präsident Assad.

UN arbeiten an Lösung

Derweil nahmen Rebelleneinheiten einen nördlich von Damaskus gelegenen Militärstützpunkt ins Visier. In der Nähe des Areals sei eine Autobombe explodiert, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. Angaben über Opfer des Anschlags in dem Vorort Nabk gibt es nicht. Auch in den südlich von Damaskus gelegenen Vororten Akraba und Beit Sahram kam es den Angaben nach zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen.

Angesichts der anhaltenden Gewalt könnte es bald erneute Gespräche zwischen den USA, Russland und dem Syrien-Sondergesandten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Lakhdar Brahimi, geben, verlautete aus UN-Kreisen in New York. Brahimi wolle mit dem Treffen an seine Unterredung mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow am vergangenen Samstag in Moskau anknüpfen, sagte der amtierende Präsident des UN-Sicherheitsrats, Pakistans UN-Botschafter Mahood Khan. Es gebe derzeit außerhalb des Sicherheitsrats wichtige Entwicklungen bei den Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts, so Khan.

In Syrien tobt seit März 2011 ein Aufstand gegen das Regime von Präsident Assad. Nach Angaben der UN wurden dabei bisher etwa 60.000 Menschen getötet.

gmf/det (afp, dapd)