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Stichwahl in Afghanistan

24. April 2014

Noch immer werden in Afghanistan die Stimmen der Präsidentschaftswahl ausgezählt. Bisher hat keiner die nötige Mehrheit, alles deutet auf eine Stichwahl hin. Aus Kabul wurde ein weiterer schwerer Terroranschlag gemeldet.

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Die beiden Präsidentschaftskandidaten in Afghanistan: Ashraf Ghani und Abdullah Abdullah (fotos: AP/DW)
Bild: AP / DW

Weder der frühere Außenminister Abdullah Abdullah (Artikelbild rechts) noch der ehemalige Finanzminister Ashraf Ghani konnten die entscheidende Hürde von 50 Prozent der gültigen Stimmen überspringen. Das gab die unabhängige Wahlleitung am Donnerstag in Kabul bekannt. Bisher sind gut 80 Prozent der Wahlzettel ausgewertet worden. Das Endergebnis der Wahl soll voraussichtlich am 14. Mai veröffentlicht werden.

Zuvor werden nach Angaben der Wahlbehörde noch Stimmzettel aus 1400 der 21.000 Wahllokale auf Unregelmäßigkeiten überprüft. Die Wahlbeschwerdekommission hatte Wahlbetrug in "nicht geringem Ausmaß" betätigt.

Abdullah liegt nach Angaben der Wahlleitung zurzeit mit 43,8 Prozent in Führung, Ghani kommt demnach auf 32,9 Prozent. Die sich abzeichnende Stichwahl könnte Ende Mai stattfinden. Der bisherige Präsident Hamid Karsai tritt nach zwölf Jahren im Amt nicht wieder an.

Im In- und Ausland wird der relativ friedliche Urnengang der ersten Runde als Erfolg gewertet. Mit einer überraschend hohen Wahlbeteiligung trotzten viele Afghanen den Drohungen der radikal-islamischen Taliban.

Drei amerikanische Ärzte im Kugelhagel getötet

Die USA verurteilten den Terroranschlag vom Donnerstag, bei dem drei amerikanische Ärzte in einem Kabuler Krankenhaus ermordet worden waren. Eine US-Ärztin wurde verletzt. Ein afghanischer Polizist, der die Klinik eigentlich bewachen sollte, hatte aus unbekannten Gründen das Feuer eröffnet. Nach Angaben des Kabuler Polizeichefs Sahir Schah schoss sich der Angreifer anschließend zweimal in den Bauch. Er wurde festgenommen.

"Jede Attacke dieser Art auf Zivilisten in einem Krankenhaus ist abscheulich und feige", sagte Caitlin Hayden, Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses.

cr/sc (rtr, afp, dpa, ape)