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Juschtschenko, der gefallene Held?

Ute Schaeffer22. April 2013

Er war ein Hoffnungsträger der "Orangenen Revolution" in der Ukraine - und enttäuschte Anhänger und Volk. Wie sieht Ex-Präsident Juschtschenko die Lage in der Ukraine heute?

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Der ehemalige ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko (Foto: DW/Monika Griebeler)
Bild: DW/M. Griebeler

Viktor Andrijowytsch Juschtschenko empfängt das Team der DW mit ukrainischem Speck und dunklem Brot. Sein Büro ist geschmückt mit ukrainischer Kunst und Fotos von ihm selbst als Präsident - volksnah und sehr ukrainisch.

Juschtschenko war einer der Helden der "Orangenen Revolution", jener prowestlichen Bewegung, die 2004 die Menschen in der Ukraine begeisterte. Als er dann von Anfang 2005 bis Februar 2010 Präsident des Landes war, enttäuschte Juschtschenko jedoch seine Anhänger. Gefangen im Kleinkrieg mit Regierungschefin Timoschenko löste er seine politischen Versprechen nicht ein: Weniger Korruption, mehr soziale Fortschritte, klarer Europakurs - damit hatte er geworben. Erreicht hat er das nicht, wohl aber Freiheit, denn die gab es damals für Journalisten und Nichtregierungsorganisationen. Doch auf einen echten Systemwechsel und auf soziale Verbesserungen warteten die Ukrainer vergebens.

"Juschtschenko hat der Demokratie schweren Schaden zugefügt", sagen seine Kritiker. Er habe sich gemein gemacht mit Oligarchen und einem korrupten Staatsapparat, und er habe - so wie alle anderen auch - vor allem an seine eigene Position, an seinen eigenen Geldbeutel gedacht. Heute gilt seine Partei "Unsere Ukraine", die inzwischen nur eine marginale Rolle spielt, als "technische Partei". Sie ist nicht wirklich Opposition, kritisiert Präsident Janukowitsch und die Missstände im Land bestenfalls schüchtern. So stütze sie und damit auch Juschtschenko selbst die undemokratische Regierung, welche das Land in Richtung Diktatur führe, heißt es. Ein gefallener Held der Revolution also?

Der ehemalige ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko im Gespräch im Empfangszimmer seines Büros (Foto: DW/Monika Griebeler)
In der ukrainischen Politik spielt Ex-Präsident Juschtschenko nur noch eine NebenrolleBild: DW/M. Griebeler

Juschtschenko selbst sieht das anders, wie er der DW erläutert. Aus seiner Sicht hat die "Orangene Revolution" das Land verbessert:

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