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Studie: Jeder Vierte ein Vergewaltiger

10. September 2013

Erschütterndes Ergebnis einer Studie in mehreren Ländern Asiens: Fast jeder vierte Mann hat schon einmal eine Frau vergewaltigt. Viele meinen sogar, sie hätten ein Anrecht dazu.

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Eine Frau in Bangladesch, die an einer Demonstration gegen Gewalt an Frauen teilnimmt (Foto:picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Vergewaltigungen sind in der Asien-Pazifik-Region erschreckend weit verbreitet. Etwa jeder vierte Mann hat dort schon einmal seine eigene oder eine andere Frau vergewaltigt, wie Wissenschaftler in der Medizin-Zeitschrift "The Lancet" berichten.

Das internationale Forscherteam hatte eine Studie im Auftrag der Vereinten Nationen vorgenommen. Dafür wurden insgesamt 10.000 Männer im Alter bis 50 Jahre in Bangladesch, Kambodscha, China, Indonesien, Papua-Neuguinea und Sri Lanka befragt.

Demnach gab fast ein Viertel von ihnen an, mindestens einmal eine Frau zum Sex gezwungen zu haben. In vielen Fällen handelte es sich um Vergewaltigungen in der Partnerschaft. Jeder zehnte Mann erklärte, auch schon eine Frau vergewaltigt zu haben, die nicht seine Partnerin war.

Fast die Hälfte der Männer bekannte sich als Mehrfachtäter. Besonders eklatant war die Situation in Bougainville in Papua-Neuguinea. Dort sagten 27 Prozent der Männer, sie hätten schon andere als ihre Ehefrauen oder Partnerinnen vergewaltigt.

Als Grund gaben fast Dreiviertel der Männer an, Sex stehe ihnen schließlich zu. 60 Prozent meinten, sie hätten es zur Unterhaltung getan und 38 Prozent, um eine Frau zu bestrafen.

"Präventionsmaßnahmen brauchen langfristige Strategien", erläuterte die Autorin Rachel Jewkes vom Medizinischen Forschungsrat Südafrikas. Und: "Tief in kulturellen Idealen und Vorstellungen von Männlichkeit und Geschlechterhierarchie verhaftete Verhaltensweisen müssen infrage gestellt werden."

uh/sti (dpa,ape)