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Japans Wirtschaft legt langsamer zu

9. Dezember 2013

Wachstum ja - allerdings mit gebremsten Tempo: Um den Motor am Laufen zu halten, pumpt die japanische Regierung noch mehr Milliarden in die Konjunktur.

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Toyota-Werk in Tokio Produktion Prius (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal langsamer gewachsen als erwartet. Die Regierung korrigierte vorläufige Daten für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und Ende September nach unten. Nach den neuen Berechnungen wuchs die Wirtschaft mit einer Jahresrate von real rund 1,1 Prozent - und nicht um 1,9 Prozent. Ökonomen hatten im Durchschnitt mit 1,5 Prozent gerechnet. Im vorangegangenen Quartal war die Wirtschaft noch um 3,8 Prozent Wachstum gewachsen.

Um den Konjunkturmotor durch eine im April anstehende Erhöhung der Verbrauchssteuer nicht ganz abzuwürgen, zieht die Regierung eine weitere Konjunkturspritze auf. Das Kabinett von Ministerpräsident Shinzo Abe segnete in der vergangenen Woche haushaltswirksame Ausgaben in Höhe von 5,5 Billionen Yen (39 Milliarden Euro) ab. Zusammen mit geplanten Ausgaben der Provinzregierungen sowie Darlehen für Kleinunternehmen hat das neue Konjunkturpaket einen Umfang von 18,6 Billionen Yen. Das Bruttoinlandsprodukt soll dadurch um real etwa ein Prozent steigen.

Japans Autoindustrie gibt Gas

Inflation zieht an

Als Schlüssel für eine wirtschaftliche Erholung sieht die Regierung jedoch die Investitionen der Unternehmen. Diese legten im dritten Quartal jedoch anders als erwartet kaum zu. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker noch einen Zuwachs der Unternehmensausgaben von 0,2 Prozent errechnet, mussten dies nun aber korrigieren. Der Konsum der Privathaushalte, der in Japan zu etwa 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt, zog dagegen um 0,2 Prozent an.

Die japanische Regierung versucht, mit einer Mischung aus aggressiver Lockerung der Geldpolitik und massiven Konjunkturpaketen die jahrelange milde Deflation zu beenden und die Wirtschaft auf Wachstumskurs zu bringen. Dabei kann sie zunehmend Erfolge vorweisen: Den Angaben nach legte die Teuerung im Oktober spürbar zu. Die sogenannte Kerninflation, die den Preisauftrieb ohne stark schwankungsanfällige Komponenten wie Energie oder Lebensmittel abbildet, war erstmals seit fünf Jahren positiv. Mit 0,3 Prozent blieb der Anstieg zwar moderat. Für japanische Verhältnisse ist das aber nicht wenig, höher hatte die Rate zuletzt 1998 gelegen.

ul/sti (dpa, rtr)