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Öl- und Gasimporte setzen Japan zu

10. März 2014

Die japanische Wirtschaft wächst weniger als erwartet - vor allem weil Japan seit der Katastrophe in Fukushima von Öl- und Gasimporten abhängig ist.

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Japan Wirtschaft Symbolbild (Foto: ap)
Bild: AP

Trotz des Rückenwinds durch den billigen Yen geht der japanischen Wirtschaft die Kraft aus. Im letzten Quartal 2013 wuchs das Bruttoinlandsprodukt nur um 0,2 Prozent. Nach vorläufigen Daten war zunächst ein Plus von 0,3 Prozent errechnet worden. Die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wurde damit sogar von der krisengeplagten Euro-Zone übertroffen, die ein Plus von 0,3 Prozent vorweist.

Die Unternehmen investierten nicht so viel wie erhofft, teilte die Regierung am Montag (10.03.2014) in Tokio mit. Auch die privaten Konsumenten gaben weniger aus als erwartet.

"Das erhöht die Sorge, wie es mit der japanischen Wirtschaft nach der Steuererhöhung weitergeht", sagte Ökonom Norio Miyagawa von Mizuho Securities. Die Umsatzsteuer soll am 1. April von fünf auf acht Prozent steigen, was Waren und Dienstleistungen verteuern dürfte.

"Die Verlangsamung des Wachstums zeigt das Scheitern von Abenomics", sagte der Chefvolkswirt von Credit Suisse in Tokio, Hiromichi Shirikawa. Auf Druck der Regierung pumpt die Zentralbank jeden viele Milliarden in die Wirtschaft, was zur Abwertung des Yen führte und vor allem die große Exportwirtschaft anschieben soll.

Leistungsbilanz im Minus

Zwar stiegen die Exporterlöse im Januar um 16,7 Prozent auf rund 5,5 Billionen Yen (39 Mrd. Euro).

Zugleich macht der schwache Yen aber Gas- und Ölimporte, auf die Japan angewiesen ist, teurer. Denn in Folge des Gaus in Fukushima vor genau drei Jahren sind derzeit weiter alle 48 Atomreaktoren im Lande abgeschaltet. Die Importe stiegen im Januar fast doppelt so stark wie die Exporte, und zwar um 30,3 Prozent zum Vorjahr auf 7,9 Billionen Yen (55 Mrd. Euro).

Nach Angaben des Finanzministeriums stieg das Defizit in der Leistungsbilanz im Januar auf einen Rekordwert. Der Fehlbetrag lag bei 1,6 Billionen Yen (etwa 11 Mrd. Euro).

jw/iw (dpa, rtrs)