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Abkühlung in den Schwellenländern?

5. September 2013

Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind - wichtige Schwellenländer bereiten dem Internationalen Währungsfonds Kopfzerbrechen. Das Konjunkturklima hat sich merklich abgekühlt. Man setzt auf Erholung in den USA und Europa.

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Chinesische Models posieren mit Schirmen auf einer Yacht in Schanghai (foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ein dramatischer Wendepunkt könnte nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) das Endes der ultra-lockeren Geldpolitik in den USA werden. Und Opfer könnten vor allem die Schwellenländer sein, denen dringend vorbeugende Maßnahmen nahegelegt werden. Vor dem G-20-Gipfeltreffen im russischen St. Petersburg forderte der Fonds daher klare Aussagen über die Absicht der US-Notenbank. Hier gebe es noch Spielraum nach oben. Deutliche Signale seien "lebensnotwendig", um Übertreibungen in der Finanzwirtschaft oder abrupte Änderungen im Kapitalverkehr zu vermeiden.

Auch beim Wachstum liegen Schwellenländer, wie Brasilien, Indien oder auch Indonesien, nicht mehr auf der Sonnenseite, wie aus dem Bericht des IWF hervorgeht. Auch die Konjunktur in China kühle ab, überall bestehe das Risiko weiterer Verschlechterungen.

Leichtes Wachstum durch Impulse aus den USA?

Der stärkste Impuls für die Weltwirtschaft komme kurzfristig von den USA. Und auch in der Euro-Zone werde die Rückkehr zum Wachstum im zweiten Quartal keine Eintagsfliege bleiben. "Das weltweite Wachstum bleibt gedämpft, aber seine zugrunde liegende Dynamik hat sich geändert", schreibt der IWF. Zwar werde die Weltwirtschaft im nächsten Jahr etwas stärker zulegen als im laufenden. Das Risiko einer längeren Phase schwachen Wachstums bleibe aber bestehen.

Defizitabbau und Bankenunion

Die Politik in den Industrieländern forderte der Fonds auf, auch ihren Beitrag zur Krisenbekämpfung zu leisten und sich nicht nur auf die Notenbanken zu verlassen. Angemahnt werden Strukturreformen und - gerade mit Blick auf die USA und Japan - glaubwürdige Pläne zum Defizitabbau. Die Länder des Euro-Raums müssten ihre eingegangenen Reformversprechen umsetzen, sonst könne die schwelende Staatsschuldenkrise erneut aufflammen.

Insbesondere müsse die Euro-Zone beim Aufbau einer gemeinsamen Bankenunion vorankommen und die Bilanzen ihrer Banken in Ordnung bringen. Deutschland könne mehr für inländische Investitionen tun, um so beim Abbau globaler Ungleichgewichte zu helfen. ..

SC/sti (rtr, afp)