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IWF begrüßt Erholung der Weltwirtschaft

13. April 2014

Mehr Wachstum durch Reformen - das forderten die IWF-Mitgliedstaaten zum Abschluss ihrer Frühjahrstagung. Die Weltwirtschaft sehen sie auf einem guten Weg. Aber nicht alles läuft rund.

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Frühjahrstagung von IWF und Weltbank 2014
Bild: Reuters

Die Weltwirtschaft habe sich zwar noch nicht vollends wieder erholt, die aktuelle Entwicklung sei aber positiv. Das resümierten die Finanzminister und Notenbankchefs bei der IWF-Frühjahrstagung, die am Samstag endete. Als vorrangiges Ziel bezeichnete der IWF-Lenkungsausschuss nach jahrelanger Krisenabwehr nun, "kräftiges, nachhaltiges Wachstum zu sichern und Anfälligkeiten zu reduzieren". Dazu setze man auf Reformen, Investitionen und globale Zusammenarbeit. Die beiden deutshen Vertreter, Finanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, begrüßten vor allem, dass bei der Tagung die Notwendigkeit von Strukturreformen zur Stärkung des weltweiten Wachstums im Vordergrund gestanden habe. "Wir haben eine ganz erfreuliche Frühjahrtagung hinter uns", sagte Schäuble.

Stabilisierung der Eurozone und Deflation

Für großes Lob bei den 188 Vertretern der Mitgliedsländer des Internationalen Währungsfonds sorgten die Erfolge bei der Überwindung der Krise im Euroraum. "Wir haben erhebliche Fortschritte bei der Stabilisierung der Euro-Zone erzielt" sagte Wolfgang Schäuble. Es sei gut, dass die Finanzmärkte wieder Vertrauen fassten. Dennoch warnte er wie auch Bundesbank-Chef Weidmann davor, die Fortschritte sowie die erfolgreiche Rückkehr des Sorgenkindes Griechenland an die Kapitelmärkte zu überschätzen. Es gebe bereits wieder Übertreibungen bei der Einschätzung der Lage. "Wir müssen jetzt angesichts der allfälligen Marktreaktion darauf hinweisen, dass wir noch nicht über dem Berg sind. Wir sind auf dem richtigen Weg", so Schäuble.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, wies darauf hin, dass die Wachstumsraten in der Euro-Zone schwach seien. Deflationsängsten stellte er sich entgegen: Die Preise würden künftig wieder etwas stärker steigen. Bis Ende 2015 dürfte die Teuerungsrate wieder in Richtung zwei Prozent gehen. Die Konsumenten würden derzeit nicht ihre Käufe zurückhalten, weil sie mit sinkenden Preisen rechneten - die Wirtschaftsleistung sinke nicht. Man werde aber die Entwicklung genau beobachten und notfalls auch zu unkonventionellen Mitteln greifen. Die 24 Regierungs- und Notenbankvertreter des IWF-Lenkungsausschusses hatten die EZB dazu aufgefordert, ihre Geldpolitik weiter zu lockern, sollte die Teuerungsrate noch lange so niedrig bleiben.

Wachstumshemmer

Als Probleme für das Wachstum sahen die Teilnehmer neben der niedrigen Inflation in einigen Volkswirtschaften die jüngsten Turbulenzen an den Kapitalmärkten, die hohe Verschuldung in manchen Teilen der Welt und die Ukraine-Krise. Finanzminister Schäuble sagte, es gelte, mit allen Beteiligten "partnerschaftlich" eine diplomatische Lösung zu finden. Dem IWF-Lenkungsausschuss zufolge hatte IWF-Chefin Christine Lagarde zugesagt, dass das Programm zur finanziellen Unterstützung der Ukraine bis Ende April umgesetzt werden könne.

chr / ml (Reuters, dpa, afp)