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Vermisste Jugendliche sind tot

30. Juni 2014

Die im Westjordanland vermissten israelischen Jugendlichen sind tot. Das israelische Fernsehen meldet, ihre Leichen seien gefunden worden. Premier Netanjahu drohte, die islamistische Hamas werde dafür bezahlen müssen.

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Israelische Sicherheitskräfte nach dem Fund der Leichen der vermissten israelischen Jugendlichen (foto: Getty Images)
Bild: M.Kahana/AFP/GettyImages

18 Tage lang hat die israelische Armee im Westjordanland fieberhaft nach den drei vermissten Jugendlichen gesucht. Jetzt gibt es offenbar Gewissheit: Die Jungen im Alter von 16 bis 19 Jahren sind tot. Ihre Leichen seien unter einem Steinhaufen auf einem Feld in der Nähe der Stadt Hebron gefunden worden, berichtete das israelische Fernsehen. In dem Bericht hieß es auch, dass die Jugendlichen schon kurz nach ihrer Entführung erschossen worden sein sollen.

Nördlich der Stadt Hebron ist es im Laufe des Nachmittags zu Schusswechseln zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern gekommen. In dieser Gegend wurden sowohl die Entführten als auch die mutmaßlichen Kidnapper vermutet. Der isralische Geheimdienst hatte vor wenigen Tagen zwei Mitglieder der radikalislamischen Hamas als Tatverdächtige genannt.

Die Stadt Hebron wurde mittlerweile abgeriegelt, die Jagd nach den Verdächtigen dauere noch an. Seit dem Verschwinden der drei Jugendlichen auf dem Heimweg ab 12. Juni hat die israelische Armee bei Razzien nach eigenen Angaben etwa 420 Palästinenser festgenommen. Die meisten davon sollen Hamas-Mitglieder sein.

"Keine Gnade für Kindermörder"

Am Abend kam das israelische Sicherheitskabinett zu einer Sondersitzung zusammen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und andere Politiker aus dem rechten Lager forderten radikale Schritte gegen die Islamisten. Wirtschaftsminister Naftali Bennett kündigte nach dem Fund der drei Leichen eine harte Reaktion an. "Es gibt keine Gnade für Kindermörder", erklärte der Vorsitzende der Siedlerpartei. "Dies ist eine Zeit für Taten, nicht für Worte."

Seit Tagen wachsen die Spannungen zwischen Israel und der palästinensischen Übergangsregierung. Während im Westjordanland nach den Jugendlichen gesucht wurde, kam es im Gazastreifen wiederholt zu Raketenabschüssen auf israelisches Gebiet, die von der Luftwaffe mit Angriffen auf strategische Stützpunkte militanter Palästinenser beantwortet wurden.

djo/sc (dpa, Reuters)