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Abkommen zur Rettung des Toten Meeres

26. Februar 2015

Langsam, aber sicher droht das Tote Meer auszutrocknen. Israel und Jordanien wollen das verhindern. Sie unterzeichneten einen Vertrag, der den Bau einer Pipeline vorsieht. Vereinbart wurde noch ein weiteres Bauwerk.

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Totes Meer in Israel (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia

Die 200 Kilometer lange Pipeline soll frisches Wasser aus dem Roten Meer durch die Negev-Wüste heranführen und so das schrumpfende Tote Meer wieder auffüllen. Das ist das Kernstück des Abkommens, das Vertreter Israel und Jordaniens in Amman unterschrieben haben. Das Tote Meer ist unter anderem wegen der massiven Nutzung des Süßwassers aus dem Fluss Jordan von der Austrocknung bedroht - der Wasserspiegel sinkt jedes Jahr durchschnittlich knapp einen Meter. Wissenschaftler befürchten, dass das Gewässer bis 2050 verschwinden könnte, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Das Tote Meer, das zwischen Israel und Jordanien liegt, ist der am tiefsten gelegene See der Erde. Berühmt ist er durch seinen ungewöhnlich hohen Salzgehalt.

Beide Seiten vereinbarten zudem den Bau einer Entsalzungsanlage nördlich der jordanischen Hafenstadt Akkaba. In dieser Anlage soll ein Teil des Wassers aus der Pipeline zu Trinkwasser aufbereitet werden, mit dem dann Menschen in Israel, Jordanien und Palästina versorgt werden. Der israelische Energieminister Silvan Schalom sprach von dem "wichtigsten Abkommen" seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens beider Länder im Jahre 1994. Der für Wasserfragen zuständige jordanische Minister Hazem Nasser sagte, in der ersten Phase sollten jährlich 300 Millionen Kubikmeter Wasser durch die Leitung gepumpt werden. Geplant seien insgesamt vier Leitungen.

Umweltschützer warnen

Der Vertrag basiert auf einer grundsätzlichen Absichtserklärung, die Israel, Jordanien und die Palästinensische Autonomiebehörde im Dezember 2013 am Sitz der Weltbank in Washington unterschrieben haben. Damals veranschlagte die Weltbank die Baukosten der Pipeline mit bis zu 400 Millionen Dollar (290 Millionen Euro).

Umweltschützer kritisieren das Projekt, weil sie unabsehbare Risiken sowohl für die Umwelt des Toten Meeres als auch die des Roten Meeres befürchten. So ist der Golf von Eilat Heimat für Korallen, die empfindlich auf Schwankungen des Salzgehalts des Wassers reagieren.

kle/cr (dpa, afpe, DW, Jerusalem Post)