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Israel-Preis: Netanjahu lenkt ein

13. Februar 2015

Aus politischen Gründen verbannte Israels Ministerpräsident Mitglieder aus der Jury der Auszeichnung. Preisanwärter David Grossman boykottierte sie daraufhin. Nun beugt sich Netanjahu dem Druck.

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Benjamin Netanjahu (Foto: REUTERS/Amir Cohen)
Bild: Reuters/A. Cohen

Nach einer Kontroverse um seine Einmischung in den Israel-Preis will Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich aus der Auswahl der Preisjury für die höchste israelische Auszeichnung zurückziehen. Das berichteten israelische Medien am Freitag (13.02.2015) mit Berufung auf das Büro des Ministerpräsidenten. Zuvor hatte der Schriftsteller David Grossman verkündet, nicht mehr für den Preis zu kandidieren. Damit protestierte er gegen Netanjahus Einflussnahme auf das Auswahlkomitee des Preises.

Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass Netanjahu ein Veto gegen mehrere Bewerber für die Preisjury eingelegt hatte. Er argumentierte, in der Auswahlkommission säßen zu viele Linke, darunter "Anti-Zionisten". Daraufhin traten mehrere Jurymitglieder aus Verärgerung zurück. Israels Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein forderte Netanjahu schließlich auf, Eingriffe in die Zusammensetzung der Jury zu unterlassen. Netanjahu setze die Empfehlung um, während des laufenden Wahlkampfes die Ernennung von Jurymitgliedern nicht zu beeinflussen, teilte am Freitag (13.02.15) das Büro des Ministerpräsidenten mit.

Den neuen Berichten zufolge soll Netanjahu beschlossen haben, dass künftig eine Kommission über die Preisrichter entscheiden soll. Netanjahus Veto gegen die Juryanwärter soll demnach zurückgenommen werden.

David Grossman (Foto: EPA/GIDEON MARKOWICZ)
Schriftsteller David GrossmanBild: picture-alliance/dpa

Der Israel-Preis gilt als höchste Auszeichnung des israelischen Staates. Er wird unter anderem für Verdienste in Kunst, Kultur und Wissenschaft verliehen. David Grossman gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern Israels. Er wurde 2010 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Grossman setzt sich für Frieden mit den Palästinensern ein.

ld/az//rf (dpa/afp)