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Rot-Kreuz-Mitarbeiter entführt

11. Februar 2014

Mali bleibt ein unsicheres Terrain - auch für Helfer von gemeinnützigen Organisationen. Jetzt haben sich Islamisten zu der Entführung von fünf Rot-Kreuz-Mitarbeitern bekannt. Sie seien "Feinde des Islam".

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Mujao Kämpfer in Mali (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Romaric Ollo Hien/AFP/GettyImages

Die Fünf sind in der Wüste von Nord-Mali spurlos verschwunden. Sie waren am Sonntag in einem Auto zwischen Gao und Kidal unterwegs, zwei Städten im Nordosten des Landes, als sie offenbar von Islamisten verschleppt wurden. Die islamistische Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (Mujao) bekannte sich inzwischen in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP zu der Entführung. "Wir haben mit der Hilfe Gottes einen Allradwagen der 'Feinde des Islam' und ihrer Komplizen in unsere Gewalt gebracht", sagte der Mujao-Vertreter Yoro Abdoulsalam. Die Entführten seien am Leben und es gehe ihnen gut.

Suche bislang erfolglos

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte am Montag eines seiner Teams im Norden von Mali als vermisst gemeldet. Das IKRK habe den Kontakt zu fünf Insassen eines seiner Fahrzeuge verloren, sagte ein Sprecher der Organisation. Nach seinen Angaben handelt es sich um vier einheimische IKRK-Mitarbeiter und einen ebenfalls malischen Tierarzt von einer anderen Organisation.

Malische Streitkräfte und UN-Blauhelmsoldaten sind seit dem Wochenende im Einsatz, um nach den Vermissten zu suchen. "Aber die Suche war bisher erfolglos", sagte an diesem Dienstag ein Sicherheitsbeamter in der nördlichen Stadt Gao.

Islamisten weiter aktiv

Die Mujao ist eine von mehreren in Mali operierenden Gruppen, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbunden sind. 2012 besetzten sie den Norden Malis, ehe sie im Januar 2013 von französischen und afrikanischen Truppen weitgehend zurückgedrängt wurden. Sie verüben weiterhin Selbstmordanschläge in der Region. Meist sind Kasernen oder andere militärische Einrichtungen ihr Ziel. In jüngster Zeit richten die islamistischen Milizen ihre Anschläge zunehmend gegen die Bevölkerung.

Die Sicherheitslage in Mali ist nach wie vor angespannt. Die UN-Mission MINUSMA, an der sich auch die Bundeswehr beteiligt, soll für Ruhe sorgen. Nach demokratischen Wahlen im vergangenen Jahr hat Frankreich seine Militärpräsenz mittlerweile auf 2300 Soldaten verringert.

as/gmf (dpa, afp, epd)