1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

ISIS verbreitet Angst und Schrecken

3. August 2014

Im Irak rücken die ISIS-Islamisten weiter vor, Panik und Chaos breiten sich aus. Hunderttausende sind auf der Flucht. Nun haben sie die kurdischen Peschmerga-Kämpfer aus der Öl-Stadt Sindschar vertrieben.

https://p.dw.com/p/1Co3H
Flüchtlinge im Irak (Foto. picture alliance)
Bild: picture-alliance/AA

Der weitere Vormarsch der Terrorgruppe ISIS im Norden des Iraks hat eine panische Massenflucht ausgelöst. Nach Angaben der Vereinten Nationen suchen rund 200.000 Menschen vor allem im Sindschar-Gebirge im Westen der Großstadt Mossul Schutz vor der Schreckensherrschaft der Extremisten. Die meisten Flüchtlinge sind Mitglieder der religiösen Minderheit der Jesiden aus Sindschar und den umliegenden Dörfern. In den betroffenen Gebieten brach Chaos aus.

Mit der Eroberung der Städte Sindschar und Samar kontrollieren die ISIS-Extremisten auch ein in der Nähe liegendes Ölfeld sowie den größten Staudamm des Iraks. Wie die Northern Oil Company bestätigt, ist das Salah-Ölfeld sowie eine benachbarte Raffinerie an die Extremisten gefallen. Das Ölfeld liegt in der Nähe der Pipeline, die vom Irak in die Türkei führt. Die Mossul-Talsperre brachten sie nach einem Ultimatum an die Peschmerga kampflos unter Kontrolle.

Staudamm bei Mossul (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Kurden auf dem Rückzug

Die Gruppe selbst erklärt auf ihrer Internetseite, sie habe auch noch zwölf Dörfer eingenommen. Von den kurdischen Kämpfern, die das Gebiet vorher kontrollierten, seien zahlreiche getötet worden. Die Nachrichtenseite Al-Sumeria meldet, die kurdischen Peschmerga-Kämpfer hätten sich nach heftigen Kämpfen zurückgezogen.

Die ISIS-Islamisten beherrschen mittlerweile weite Teile des Nordirak sowie Teile von Syrien. Die Extremisten haben in diesem Gebiet einen islamischen Gottesstaat ausgerufen und gehen mit Gewalt gegen Andersgläubige vor. Anfang Juni hatten sie Mossul eingenommen. Seither sind fast sämtliche Christen aus der Millionenstadt im Nordirak geflohen.

rb/det (afp, dpa, rtr, rtre)