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IS will Mossad-Spion umgebracht haben

11. März 2015

Der "Islamische Staat" hat ein neues Video veröffentlicht, in dem angeblich die Hinrichtung eines arabischen Israelis zu sehen ist. Er sei ein Spion gewesen, so die Terrormiliz. Der Vollstrecker ist wohl noch ein Kind.

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Mutter von IS-Geisel Mohammed Said Ismail Musallam vor Bild ihres Sohnes (Foto: Reuters)
Die Mutter von IS-Geisel Mohammed Musallam vor einem Bild ihres SohnesBild: Reuters/A. Awad

Das mutmaßliche Opfer trägt in dem mehr als zehn Minuten langen Video einen orangefarbenen Anzug wie üblicherweise alle Geiseln, die von den Dschihadisten hingerichtet werden. Er gibt an, er sei 19 Jahre alt. Zudem zeigt er einen israelischen Pass. Er nennt seinen Namen - Mohammed Said Ismail Musallam - und berichtet, wie er vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad rekrutiert wurde. Er habe sich der IS-Miliz angeschlossen, um sie auszuspähen. Sein Vater und sein älterer Bruder hätten ihn dazu ermutigt.

Danach ist zu sehen, wie Musallam zu einem Feld gebracht und erschossen wird - von einem Jungen, der nicht älter als zwölf Jahre alt aussieht. Dieser wird von einem französisch sprechenden Kämpfer als "Junge des Kalifats" tituliert.

Sowohl Israel als auch Musallams Familie wiesen die Darstellung zurück, dass der 19-Jährige als Spion tätig war. Ein Geheimdienst-Sprecher sagte, Mohammed habe sein Zuhause "auf eigene Initiative" im Oktober 2014 verlassen - eine Formulierung, die deutlich machen soll, dass er nicht vom Mossad nach Syrien geschickt wurde. Mohammeds Vater berichtete, sein Sohn sei nach Syrien gegangen, um dort mit den Dschihadisten zu kämpfen. Doch dann habe er weglaufen wollen.

IS zerstört Tigris-Brücke

Im Kampf um die nordirakische Stadt Tikrit sprengte der IS derweil die einzige Brücke in der Region. Die Dschihadisten wollten so den Vormarsch der irakischen Truppen verlangsamen, berichtete ein Armeevertreter. Die Brücke über den Tigris ist von Osten her der einzige Zugang nach Tikrit. Rund 30.000 Soldaten und ihre Verbündeten sollen die sunnitische Stadt nördlich von Bagdad mit Unterstützung der Luftwaffe nach neun Monaten vom IS zurückerobern. Es ist der größte Militäreinsatz, seit die Terrormiliz im vergangenen Sommer weite Gebiete im Norden und Westen des Landes überrannte.

wa/kle (rtr, afp, dpa)