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IS bekennt sich zu Anschlag in Texas

5. Mai 2015

Die IS-Terrormiliz hat sich zu dem Anschlag auf eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen Texas bekannt - und damit zum ersten Mal zu einem Angriff im Westen. Die Gruppe kündigte zudem "furchtbare Dinge" an.

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Techniker des FBI untersuchen am Montag den Tatort (Foto: AP)
Techniker des FBI untersuchen am Montag den TatortBild: picture-alliance/AP Photo/. B. Wade

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) will für den Angriff auf einen Wettbewerb von Mohammed-Karikaturen im US-Bundesstaat Texas verantwortlich sein. "Zwei Soldaten des Kalifats" hätten auf die Ausstellung geschossen, erklärten die Extremisten über ihren Radiosender "Al-Bajan". Die ausgestellten Zeichnungen hätten den Propheten Mohammed verunglimpft. Der IS hatte dem Westen mehrfach mit Anschlägen gedroht. Es ist aber das erste Mal, dass sich die Gruppe offiziell zu einem Anschlag in Europa oder den USA bekennt.

"Ihr werdet furchtbare Dinge sehen"

Zugleich kündigte der Sprecher weitere Angriffe in den USA an. "Die beiden Brüder haben das Feuer auf die Ausstellung eröffnet und einen Polizisten verletzt, der diese schützen sollte, bevor sie in einem Schusswechsel getötet wurden", sagte der Sprecher im Radiosender des IS. "Wir sagen Amerika: Was vorbereitet wird, wird noch größer und noch bitterer sein. Ihr werdet furchtbare Dinge durch die Soldaten des IS verübt sehen."

Bild aus einem Propaganda-Video der Terrormiliz (Foto: Abacapress.com)
Bild aus einem Propaganda-Video der TerrormilizBild: picture-alliance/abaca

Zwei Männer hatten am Sonntagabend das Feuer auf ein Veranstaltungszentrum in einem Vorort von Dallas eröffnet, in dem eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen stattfand. Dabei verletzten sie einen Wachmann. Ein Polizist erwiderte das Feuer mit einer Pistole und tötete die schwer bewaffneten Angreifer. US-Medien zufolge handelte es sich bei den Angreifern um den 31-jährigen Elton S. und den 34-jährigen Nadir S., die in Phoenix im Bundesstaat Arizona ein Zimmer teilten. Demnach hatte die die Bundespolizei FBI Elton S. bereits als Terrorverdächtigen im Visier.

Die Ausstellung in Garland war von der islamfeindlichen Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI) organisiert worden. Unter den rund 200 Teilnehmern der Veranstaltung war auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders, der für seine islamfeindlichen Äußerungen und seine Hetze gegen Ausländer bekannt ist.

Viele Muslime empfinden die Darstellung des islamischen Propheten Mohammed als beleidigend. Im Westen veröffentlichte Mohammed-Karikaturen hatten in der Vergangenheit immer wieder Protestwellen in islamischen Ländern ausgelöst. Im Januar wurden bei einem islamistischen Anschlag auf die für ihre Mohammed-Karikaturen bekannte Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris zwölf Menschen getötet, bevor die beiden Attentäter erschossen wurden. Später tötete ein weiterer Attentäter in einem jüdischen Supermarkt vier Menschen, wurde dann aber ebenfalls von der Polizei getötet. Er bekannte sich zum IS, doch bekannte sich die Gruppe nicht zu dem Anschlag. Mitte Februar tötete ein 22-Jähriger in Kopenhagen bei einem Anschlag auf eine Diskussionsveranstaltung über Meinungsfreiheit und Islam sowie auf eine Synagoge zwei Menschen.

Die IS-Miliz bekannte sich am 20. März zu einem Anschlag auf eine schiitische Moschee im Jemen, bei dem fast 150 Menschen starben, sowie am 18. März auf den Anschlag mit 21 Toten auf das Museum Bardo in Tunis, nicht jedoch zu einem Angriff im Westen. Die Terrormiliz beherrscht weite Gebiete in Syrien und im Irak. Die USA und ihre Verbündeten bombardieren seit Monaten Stellungen des IS in beiden Ländern.

stu/uh (afp, dpa)