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Irans Ringer für ihren Sport auf US-Tournee

Farid Ashrafian16. Mai 2013

Wenn es um die Rettung des Ringens als olympische Disziplin geht, stehen Iran und USA zusammen, jedenfalls Sportler, Funktionäre und Fans.

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Iranische Fans in NYC für Ringen als olympische Disziplin. (Foto: UPI/John Angelillo /LANDOV)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte sich im Februar dafür ausgesprochen, die antike Olympiadisziplin Ringen aus dem Kanon zu streichen. Dafür könnten neumodische Sportarten wie Klettern oder Wakeboarding hinzukommen. Für die traditionellen Ringernationen wie Iran und Russland undenkbar. Beide Länder bilden zusammen mit den USA die Weltspitze im Ringersport.

Bei den Ringerweltmeisterschaften im Februar dieses Jahres in Teheran beschloss der Weltverband, sich dem IOC-Beschluss zu widersetzen und eine Kampagne pro Ringen zu starten.

So reisten jetzt die Nationalmannschaften Irans und Russlands auf Einladung des amerikanischen Ringerverbandes in die USA. Durch zwei werbewirksame Benefizwettkämpfe zwischen den iranischen und russischen Freistil-Ringern und ihren amerikanischen Gegnern sollte die klare Botschaft für den Erhalt des Ringersports bei Olympia an das Exekutivkomitee des IOC gesendet werden.

Großer Bahnhof in Manhattan

Am Mittwoch (15.05.2013) trafen zunächst die iranischen und amerikanischen Ringer in den prächtigen Räumlichkeiten des New Yorker Hauptbahnhofs aufeinander. Das Ereignis wurde zur besten Sendezeit live vom US-Fernsehsender NBC übertragen. Amir Bashiri, Berater des US-Ringerverbandes, sagte nach dem Wettkampf gegenüber der Deutschen Welle: "Die Amerikaner wollten eine Wiedergutmachung für die 1:6-Niederlage gegen Iran beim Weltcup im Februar. Das Aufeinandertreffen endete aber erneut mit dem gleichen Ergebnis für die überlegenen Iraner."

Iraner waren erneut siegreich. (Foto: Meer)
Iraner waren erneut siegreichBild: picture-alliance/dpa

Dennoch hatte der Sieg der iranischen Gäste nur Bedeutung für die Ergebnisstatistiken. Die sportlich-freundschaftliche Atmosphäre zwischen Amerikanern und Iranern mit Hunderten von Medienvertretern war das Entscheidende.

Beim Ringen verblassen die Feindbilder

Dass die Amerikareise der iranischen Ringer stattfinden würde, stand erst wenige Tage vor der Begegnung in New York definitiv fest. Der iranische Ringerverband hatte frühzeitig seine Bereitschaft für die Reise zum "Erzfeind" USA signalisiert. Obwohl es schon mehrfach gegenseitige Reisen von Ringermannschaften zwischen den USA und dem Iran gegeben hat, machte es die iranische Führung spannend, bis sie grünes Licht für die PR-Reise der starken Männer gab.

Präsident Ahmadinedschad vor der US-Flagge bei den Ringer-Weltmeisterschaften in Teheran (Foto: MEHR via Mahmood Salehi)
Präsident Ahmadinedschad bei den Ringer-Weltmeisterschaften in TeheranBild: MEHR

Die nächste Begegnung der beiden Mannschaften findet am 19. Mai in Los Angeles statt. Dort leben seit Generationen Hunderttausende iranisch-stämmige US-Bürger, die diesem Sportereignis entgegenfiebern. Für Bahman Bakhtiari, den Manager der Veranstaltung in L.A., geht es um mehr: "Neben dem Kampf für den Erhalt des Ringens als Olympiasport geht es insbesondere auch um den sportlich-kulturellen Austausch der Menschen in beiden Ländern. Das ist ein Highlight des Sportjahres in den USA und im Iran."