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Iran bringt Maersk-Frachter auf

28. April 2015

Die iranische Marine hat auf ein Frachtschiff der dänischen Reederei Maersk im Persischen Golf geschossen. Danach leitete sie die "Maersk Tigris" zum Hafen von Bandar Abbas. Das US-Militär schaut genau hin.

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Blick über den Hafen von Bandar Abbas (Foto: dpa)
Blick über den Hafen von Bandar AbbasBild: picture-alliance/dpa/A. Taherkenareh

Die iranischen Sicherheitskräfte hätten Warnschüsse über den Bug der "Maersk Tigris" abgefeuert, die die Straße von Hormus durchquert habe, sagte Pentagonsprecher Steve Warren. Anschließend hätten fünf iranische Kriegsschiffe das Containerschiff gezwungen, seinen Kurs zu ändern. Es sei zum Hafen von Bandar Abbas gebracht worden. Soldaten der Revolutionsgarden sei an Bord des Schiffes gegangen, auf dem sich keine Amerikaner aufhielten.

Die Straße von Hormus verbindet den Persischen Golf mit dem Arabischen Meer. Das 250 Meter lange Schiff fährt unter Flagge der Marshallinseln. Die Marshallinseln sind eine unabhängige Republik im Pazifik, die mit den USA assoziiert sind. Die USA sind für die Verteidigung der Inselgruppe zuständig.

US-Militär beobachtet

Nach den Schüssen habe der Frachter einen Hilferuf abgesetzt, der von der US-Marine in der Gegend aufgenommen worden sei, erklärte das Pentagon. Der Zerstörer "Farragut" sei in Richtung des Vorfalls beordert worden. Die US-Marine habe außerdem Kampfflugzeuge zur Beobachtung geschickt.

Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars meldet unterdessen, iranische Einheiten hätten ein US-Schiff mit 34 Besatzungsmitgliedern unter ihre Kontrolle gebracht. Es sei ohne Erlaubnis in iranische Gewässer eingedrungen.

Latente Spannungen

Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA hatten sich zuletzt leicht entspannt. In monatelangen Verhandlungen hatten sich die USA und weitere Staaten mit dem Iran auf ein vorläufiges Abkommen im Atomstreit geeinigt. Derzeit wird ein abschließender Vertrag vorbereitet, der sicherstellen soll, dass der Iran seine Nukleartechnik nur friedlich nutzt.

Die beiden Länder haben zudem mit der sunnitischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien einen gemeinsamen Feind. Der Iran unterstützt aber anders als die USA den syrischen Machthaber Baschar al-Assad.

Interessenskonflikte gibt es auch im Jemen: Die USA unterstützen eine von Saudi-Arabien angeführte arabische Militärallianz, die seit Ende März Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen fliegt. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Aufständischen mit Waffen zu beliefern. Die USA hatten die Präsenz ihrer Kriegsmarine in der Region zuletzt verstärkt. Vergangene Woche drehte nach US-Angaben ein iranischer Schiffskonvoi vor der Küste des Jemen ab, der womöglich Waffen für die Huthi-Rebellen geladen hatte.

kle/sti (rtr, dpa, ape, afpe)