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Iraks Präsident in Berliner Klinik

20. Dezember 2012

Der irakische Präsident Talabani wird nach einem schweren Schlaganfall in Deutschland behandelt. Der 79-Jährige wurde in Begleitung eines Ärzteteams mit einem Flugzeug nach Berlin in das Charité-Krankenhaus gebracht.

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Iraks Präsident Talabani (Archivbild Reuters)
Bild: Reuters

Dschalal Talabani leidet seit längerem an gesundheitlichen Problemen und war bereits früher im Ausland behandelt worden, wegen eines Rückenleidens auch schon in Berlin. Vor dem Abflug nach Deutschland hatte das Präsidialamt in Bagdad mitgeteilt, der Zustand des Staatschef erlaube den Transport. Bundesaußenminister Guido Westerwelle wünschte Talabani eine rasche und vollständige Genesung.

Symbol für staatliche Einheit

Die Aufgaben des irakischen Präsidenten sind weitgehend repräsentativer Natur. Talabani, der auch Parteivorsitzender der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) ist, spielt im fragilen Machtgefüge der Irak aber eine wichtige Rolle und gilt als Symbol für die Einheit in einer durch ethnische und religiöse Differenzen zersplitterten Gesellschaft.

Mehrmals hatte Talabani zwischen den schiitischen, sunnitischen und kurdischen Bevölkerungsgruppen vermittelt. Auch im Streit um die Aufteilung von Geldern zwischen der ölreichen autonomen kurdischen Region und der Zentralregierung in Bagdad spielte er eine bedeutende Rolle. Noch wenige Tage vor seiner Erkrankung hatte er einen Territorialstreit zwischen ethnischen Gruppen moderiert.

Der Gesundheitszustand des Präsidenten hat im Irak jetzt eine Debatte darüber ausgelöst, ob Talabani sein Amt weiter werde ausüben können. Als möglicher Nachfolger wird der frühere Regierungschef der irakischen Kurdenregion, Barham Salih, genannt.

wl/SC (dpa, rtr, dapd)