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Inflation fällt auf Vierjahres-Tief

13. Juni 2014

Fast stabile Lebensmittelpreise und sinkende Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben die Inflationsrate in Deutschland auf den tiefsten Stand seit knapp vier Jahren gedrückt. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

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Symbolbild Geldscheine (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/ WimL

Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Mai nur noch um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im April hatte die Teuerungsrate noch bei 1,3 Prozent gelegen. Sie liegt damit klar unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank von knapp zwei Prozent.

Für Nahrungsmittel wurden im Schnitt nur noch 0,5 Prozent mehr verlangt. Die Preise seien damit erstmals seit drei Jahren langsamer als die Teuerungsrate insgesamt gestiegen, erklärten die Statistiker. Zu Jahresbeginn waren sie noch gut sieben Mal so schnell geklettert. Witterungsbedingt verbilligte sich Gemüse um 9,4 Prozent. Teurer wurden Molkereiprodukte wie Quark (+15,2 Prozent), Schnittkäse (+14,8), Frischmilch (+8,7) und Joghurt (+7,2). Fisch kostete 2,5 Prozent mehr, Süßwaren-Preise legten 1,8 Prozent zu.

Entlastet wurden die Verbraucher auch von billigerer Energie. Benzin und Diesel kosteten 2,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, leichtes Heizöl sogar 3,1 Prozent weniger. Strom verteuerte sich hingegen um 1,8 Prozent, Gas um 0,4 Prozent.

Stärkerer Anstieg erwartet

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagt für kommendes Jahr wegen des erwarteten kräftigen Aufschwungs eine deutlich höhere Teuerungsrate voraus. "Während die Arbeitslosenquote wieder sinkt, verstärkt sich der Preis- und Lohnauftrieb", erklärten die Ökonomen. Die Inflationsrate werde dann mit 2,2 Prozent knapp doppelt so hoch ausfallen wie in diesem Jahr mit durchschnittlich 1,2 Prozent.

Auch die Europäische Zentralbank rechnet auf lange Sicht wieder mit stärker steigenden Preisen. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht schreiben die Währungshüter, dank der allmählich wieder anziehenden Konjunktur und der sinkenden Arbeitslosenzahlen werde die Teuerungsrate schrittweise wieder steigen.

wen/kle (dpa, rtr, destatis)