Indien: Der tödliche Erdrutsch
Die ganze Nacht hindurch haben Rettungskräfte nach Überlebenden gesucht - doch sie finden vor allem Tote. Bei dem schweren Erdrutsch in Westindien sind mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen.
Begraben unter Schlamm
Einst stand hier das Dorf Malin. Jetzt bleiben nur Tonnen nackter Erde und Geröll. Mehr als 40 Häuser wurden durch die Schlammlawine am Mittwoch (30.07.2014) begraben - und mit ihnen bis zu 200 Bewohner. Ein Dorfbewohner sagte der BBC, das Dorf sei so abgelegen, dass es lange gedauert habe, bis die Rettungskräfte vor Ort eingetroffen seien.
Kampf gegen die Zeit
Inzwischen sind mehrere hundert Helfer vor Ort, mit Spürhunden und Räumfahrzeugen. In der Nacht waren die Rettungsarbeiten gut vorangekommen. Am Donnerstagmorgen erschwerte jedoch Dauerregen die Suche. Mehr als 100 Menschen werden noch unter den Erdmassen vermutet. "Wunder geschehen, aber unter den derzeitigen Umständen sieht es sehr schlecht aus", sagte Alok Avasthy von den Rettungskräften.
Erst spät entdeckt
Der Erdrutsch überrollte das Dorf während die Bewohner noch schliefen. Wann genau, ist unklar: Das Unglück wurde erst bekannt, als der Fahrer des ersten Busses am Mittwoch (30.07.2014) in Malin ankam - und es begraben unter den Schlammmassen vorfand. Er verständigte sofort das Busdepot und die Kollegen schickten Hilfe.
Hilfe aus der ganzen Region
Als sich die Nachricht verbreitete, eilten auch Freiwillige aus benachbarten Dörfern zur Unglücksstelle. Stellenweise waren deshalb die Zufahrtsstraßen blockiert, so dass die Krankenwagen kaum durchkamen. Doch in Malin wird jede Hand gebraucht.
Der Monsun ist schuld
Überschwemmungen und Erdrutsche wie dieser sind nicht ungewöhnlich während der Regenzeit in Indien. Auch in den nördlichen Bundesstaaten Uttarakhand und Himachal Pradesh war es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen Erdrutschen gekommen. Premierminister Modi ließ den Angehörigen in Malin sein Beileid ausrichten.
Kleine Hoffnungsschimmer
Zehn Menschen konnten bislang gerettet werden - darunter laut "The Indian Express" auch eine junge Frau und ihr sechs Monate altes Baby. "Sie hielt ihr Kind eng umklammert", sagte ein Arzt der Zeitung. Die Verletzten werden in einem nahegelegenen Krankenhaus behandelt.