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In Berlin geborener US-Historiker Gay tot

13. Mai 2015

Der renommierte und vielfach ausgezeichnete US-Historiker Peter Gay ist in New York gestorben. In Deutschland war er vor allem mit einer Freud-Biographie und seiner Autobiographie bekannt geworden.

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US-Historiker Peter Gay 1993 (Quelle. Youtube)
Bild: YouTube / UWTV

Der in Deutschland geborene und vor den Nazis in die USA geflohene Historiker und Autor Peter Gay ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Manhattan, wie seine Adoptivtochter Eleizabeth Glazer der Agentur AP und der "New York Times" berichtete.

Er war 1923 als Peter Joachim Fröhlich in Berlin auf die Welt gekommen mit seiner jüdischen Familie angesichts der Diktatur der Nationalsozialisten 1939 über Kuba schließlich in die Vereinigten Staaten ins Exil gegangen. Lange Jahre arbeitete er als Professor unter anderem an der Elite-Universität Yale.

Gay veröffentlichte mehr als 25 historische, philosophische sowie psychoanalytische Werke und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In einer umfangreichen Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts beschäftigte er sich etwa mit der ambivalenten Ästhetik der bürgerlichen Klassen und mit der künstlerischen Avantgarde.

In der Bundesrepublik wurde Gay populär insbesondere durch sein Buch "Freud - eine Biographie für unsere Zeit" und seine Autobiographie "Meine deutsche Frage. Jugend in Berlin".

Fast 50 Jahre lang war er mit der 2006 gestorbenen Kunsthistorikerin und Autorin Ruth Gay verheiratet, deren drei Kinder er adoptiert hatte.

SC/wl (dpa, ape)