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Importstopp trifft russische Verbraucher

27. August 2014

Milch, Fleisch, Äpfel und Kohl: Der russische Lebensmittel-Importstopp trifft nach Einschätzung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt vor allem die russischen Verbraucher.

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Christian Schmidt CSU (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Die Preise steigen, die Selbstversorgung in Russland ist auf unter 60 Prozent anzusetzen, das heißt er (Wladimir Putin) muss von außen Nahrungsmittel importieren", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) im ARD-"Morgenmagazin". In Deutschland seien die Auswirkungen auf die Landwirtschaft bisher überschaubar, betroffen seien vor allem Milch und Fleisch sowie Äpfel und Kohl. Insgesamt seien weniger als 0,5 Prozent der Produktion bisher nach Russland gegangen, sagte Schmidt.

Russland hatte als Reaktion auf EU- und US-Sanktionen in der Ukraine-Krise eigene Strafmaßnahmen gegen den Westen verhängt und die Einfuhren von Lebensmitteln gestoppt. Dies belastet Landwirte aus anderen europäischen Ländern, die EU hatte deshalb bereits Unterstützung angekündigt.

Indirekte Markteffekte

Auch die deutschen Obst- und Gemüseerzeuger nannten die direkten Auswirkungen aufgrund weggefallener Exportmengen nach Russland überschaubar. Der Bauernverband (DBV) und der Raiffeisenverband (DRV) verwiesen aber auf indirekte Markteffekte: "Waren aus dem innereuropäischen Ausland, die bisher in die Russische Föderation geliefert wurden, werden umgeleitet."

Es sei davon auszugehen, dass mehr Produkte aus der EU nach Deutschland, dem bedeutendsten Importmarkt, gelangen, erklärten die Verbände. Politik und Wirtschaft müssten den politisch motivierten Marktverschiebungen und Verwerfungen wirksam Paroli bieten: "Eine europaweite Marktentlastung ist in dieser politisch bedingten Krise ein entscheidender Teil der Lösung." Vorrangiges Ziel müsse es sein, neue Märkte zu erschließen und zu sichern.

ul/det (dpa)