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Kein Ende der Gewalt im Irak

4. September 2013

Bei Anschlägen im Irak sind mindestens 28 Menschen getötet worden, darunter 18 Mitglieder einer schiitischen Familie und sieben Soldaten. Die Gewalt erreicht Ausmaße wie auf dem Höhepunkt des Konfessionskriegs 2007.

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Stark beschädigtes Haus nach der Explosion einer Autobombe (Foto: ap)
Bild: picture alliance/AP Photo

Einen Tag nach den tödlichen Anschlägen auf schiitische Viertel der Hauptstadt Bagdad haben unbekannte Attentäter einen Anschlag auf zwei Wohnhäuser von Schiiten verübt. Der Anschlag in der Stadt Latifijah, südlich von Bagdad, ereignete sich kurz nach Mitternacht, wie Rettungs- und Sicherheitskräfte mitteilten. Unter den 18 Toten befänden sich mindestens fünf Frauen und sechs Kinder.

Bei weiteren Anschlägen in Besmaja, Iskandirija und Tarmija sowie in den Außenbezirken Bagdads wurden neun Menschen getötet, darunter sieben Soldaten. Sie hatten sich auf Patrouille befunden, als drei Bomben explodierten. Auch an anderen Orten im Irak gab es Gewalt, durch die mindestens ein weiterer Mensch getötet wurde.

Anschlag auf Irakische Schiiten

Bereits gestern waren bei einer Reihe von Bombenanschlägen auf Märkte und Moscheen in schiitischen Vierteln Bagdads 61 Menschen getötet und 150 verletzt worden.

Sicherheitslage verschlechtert sich dramatisch

Latifijah liegt in einer ethnisch gemischten Region, die als das "Todesdreieck" bezeichnet wird. Auf dem Höhepunkt des Konfessionskriegs 2006 und 2007 ereigneten sich hier besonders viele gewalttätige Vorfälle zwischen Sunniten und Schiiten. Damals wurden im gesamten Irak zehntausende Menschen getötet.

Die Sicherheitslage im Irak hat sich im laufenden Jahr dramatisch verschlechtert. Die sunnitische Bevölkerungsminderheit fühlt sich von der schiitisch dominierten Regierung unter Ministerpräsident Nuri al-Maliki an den Rand gedrängt. Die Auswirkungen des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien destabilisieren das Land weiter.

Extremistengruppen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida nutzen die angespannte Lage, um Kämpfer im Irak zu rekrutieren und Anschläge zu verüben. Nach UN-Angaben wurden seit Anfang des Jahres fast 5000 Zivilisten getötet. Allein im August starben mehr als 800 Menschen durch Anschläge.

de/re (afp/ape)