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Hongkonger Jugend hält Proteste aufrecht

2. Oktober 2014

In Hongkong halten Zehntausende Demonstranten weiter wichtige Straßen im Zentrum der Wirtschaftsmetropole besetzt. Viele campierten auf den Straßen. Die Polizei blieb auf Abstand zu den überwiegend jungen Menschen.

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China Studentenprotest in Hongkong Occupy Central 01.10.2014
Bild: picture-alliance/dpa/D.M. Sabangan

Die Demonstranten fordern nun seit fast einer Woche mehr Demokratie in der chinesischen Sonderwirtschaftszone. Zu Beginn der Kundgebungen waren die Sicherheitskräfte massiv gegen die Protestierenden vorgegangen. Diese schützten sich mit Regenschirmen, daher werden die Proteste bereits als "Regenschirm"-Revolution bezeichnet.

Die Organisatoren haben eine Ausweitung ihrer Aktionen angekündigt, sollte Verwaltungschef Leung Chun-Ying am Donnerstag nicht zurücktreten. Mehrere Studentenvertreter drohten, wichtige Regierungsgebäude zu besetzen.

Lassen sich die Proteste aussitzen?

Leung gilt als Statthalter der chinesischen Regierung in Peking. Er rief alle Hongkonger dazu auf, sich an die Gesetze zu halten. Hinweise auf ein hartes Durchgreifen gibt es aber nicht. Aus dem Umfeld von Leung verlautete jedenfalls, dass die Behörden die Proteste gleichsam aussitzen wollen.

Journal - Nachrichten

Auf dem chinesischen Festland allerdings gehen die Behörden offenbar rigoros gegen Unterstützer der Hongkonger Proteste vor. So wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben der Menschenrechts-Organisation China Human Rights Defenders (CHRD), mehrere Sympathisanten festgenommen. Unter ihnen ist den Angaben zufolge der Aktivist Wang Long, der Informationen über die Demonstrationen ins Internet gestellt hatte.

Streitpunkt Wahlreform

Die Proteste sind die größten seit der Rückgabe der britischen Kronkolonie an China im Jahr 1997. Sie richten sich gegen eine von Peking verwehrte Wahlreform in Hongkong. Zwar soll die Bevölkerung dort 2017 erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen dürfen, doch will die Zentralregierung in Peking zuvor ihr genehme Kandidaten auswählen, um so ihren Einfluss zu sichern. Damit ist eine Kandidatur von Regierungskritikern faktisch unmöglich.

Die Kundgebungen in Hongkong für Demokratie haben auch für Unruhe an den Märkten gesorgt. Auswirkungen auf die Börsen wird dies am Donnerstag jedoch nicht haben. Die Börsen in Hongkong und China blieben wegen eines Feiertags geschlossen.

haz/pab (rtr, dpa)