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Hollande sagt Irak Unterstützung zu

12. September 2014

Wie die USA bemüht sich auch Frankreich um eine internationale Allianz gegen die IS-Terrormiliz. Präsident Hollande reiste nach Bagdad, um eine am Montag in Paris beginnende internationale Irak-Konferenz vorzubereiten.

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Hollande in Bagdad mit Fuad Masum (r.) (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Ali al-Saadi

Er war gekommen, um zu helfen. Im Gespräch mit seinem Kollegen Fuad Massum (Artikelbild rechts) machte der französische Staatspräsident Francois Hollande klar, dass es nicht allein um militärische Unterstützung geht. Er wolle die Bemühungen um die Einheit des Iraks koordinieren, kündigte Hollande an. Zugleich sicherte er der neuen Führung in Bagdad seine Unterstützung im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu. Frankreich sei solidarisch mit dem Irak.

Holland will auch mit Kurden sprechen

Bei einer für den kommenden Montag geplanten internationalen Irak-Konferenz in Paris sollen Maßnahmen erarbeitet werden, um die Einheit des Landes zu erhalten und die sunnitischen IS-Extremisten zu bekämpfen. Hollande ist der erste ausländische Staatschef, der den Irak nach der Bildung einer neuen Regierung besucht. Im Lauf seiner eintägigen Visite will er auch nach Erbil reisen, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Norden des Iraks.

Frankreich hat wie die USA angekündigt, auch militärisch gegen den IS vorgehen zu wollen. Die Islamisten haben große Teile des Iraks und Syriens unter ihre Kontrolle gebracht und dort schwerste Gräueltaten verübt.

Paris hält sich noch zurück

Die USA gehen bereits mit Luftangriffen gegen die IS-Kämpfer im Irak vor und schmieden zugleich ein internationales Bündnis für den Kampf gegen die Terrorarmee. Beim jüngsten NATO-Gipfel hatte US-Außenminister John Kerry seine Kollegen auch aus Frankreich und Deutschland ausdrücklich zur Beteiligung aufgerufen.

Zwar hat die Regierung in Paris grundsätzlich ihr Engagement in Aussicht gestellt, sich aber bisher mit konkreten Maßnahmen zurückgehalten. Möglicherweise spielen dabei die Erfahrungen im vergangenen Jahr eine Rolle, als die USA in letzter Minute ihre Pläne für Luftangriffe gegen Syrien abgesagt hatten und damit das unmittelbar vor einem Einsatz stehende Frankreich isolierten.

Sorge vor heimkehrenden Dschihadisten

Die erneute Bereitschaft Frankreichs zu militärischem Handeln hat auch mit der Sorge vor radikal-islamischen Kräften im eigenen Land zu tun. In einer Rede vor Studierenden hatte Außenminister Laurent Fabius kürzlich in Paris davor gewarnt, dass die vom IS ausgehenden Gefahren auch französischen Boden erreichen könnten. Zur Erläuterung führte er aus, dass derzeit mehrere hundert französische Dschihadisten im Irak und in Syrien aktiv seien.

Einen Militäreinsatz im Nachbarland Syrien, wo der IS wie im Nordirak weite Teile kontrolliert, schloss Fabius aus. Der syrische Staatschef Baschar Al-Assad könne kein Partner des Westens sein wegen dessen "nachgewiesener Komplizenschaft mit dem IS".

uh/gmf (dpa,afp,rtr)