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Kopf hoch, Frankreich!

14. Juli 2013

Ein großer Tag für die Grande Nation. Mit militärischem Tamtam wird der Nationalfeiertag begangen und der Präsident erklärt im TV, dass jetzt wirklich bald alles gut wird in Frankreich - der Wirtschaftskrise zum Trotz.

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Fernsehinterview von Francois Hollande (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die angeschlagene französische Wirtschaft ist nach den Worten von Präsident Francois Hollande auf dem Weg der Besserung. "Die wirtschaftliche Erholung ist da", sagte der sozialistische Politiker in einem TV-Interview zum französischen Nationalfeiertag. Die industrielle Produktion habe zugelegt und der Konsum sich leicht erholt. Frankreich war zuletzt in eine Rezession geraten und verzeichnet Arbeitslosenquoten in Rekordhöhe.

Zugleich kämpft die Regierung in Paris mit hohen Staatsschulden. Vor diesem Hintergrund schließt Hollande Steuererhöhungen nicht aus. "Ich werde die Steuern nur erhöhen, wenn es nötig ist, und idealerweise so gering wie möglich", sagte er. Nach Berechnungen der EU-Kommission wird das Staatsdefizit Frankreichs in diesem Jahr bei 3,9 Prozent liegen. Die Regierung in Paris geht noch von 3,7 Prozent aus. In seiner Ansprache ging Hollande auch auf das umstrittene Verfahren des "Fracking" ein, dass in Frankreich derzeit verboten ist. Dabei werden - unter Einsatz eines Gemischs aus Sand, Wasser und Chemikalien - Erdgas und Öl aus Schiefergestein-Schichten gewonnen. "So lange ich Präsident bin, wird es keine Ausbeutung von Schiefergas geben", sagte Hollande.

Nationalfeiertag in Frankreich

Bei bestem Wetter hatte der Staatschef auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Elysées die traditionelle Militärparade zum Nationalfeiertag abgenommen. In einem Armee-Fahrzeug ließ er sich vom Triumphbogen aus an den Soldaten vorbeifahren. Gut 4800 Mann waren in der Pariser Innenstadt aufmarschiert. Kampfflugzeuge malten die Nationalfarben der Tricolore an den Himmel.

Neun Alphajets malen die Nationalfarben an den Himmel über Paris (Foto: Getty)
Paris am NationalfeiertagBild: Lionel Bonaventure/AFP/Getty Images

Mit der "Fête nationale" gedenkt Frankreich der Erstürmung des Pariser Bastille-Gefängnisses am 14. Juli 1789. Das Datum markiert den Beginn der Französischen Revolution. In diesem Jahr waren wegen der Einsparungen im Verteidigungsetat allerdings weniger Militärfahrzeuge, Flugzeuge und Hubschrauber beteiligt als früher.

Krieg in Mali sei gewonnen

Und noch in einem weiteren Punkt versuchte der Präsident, das Selbstvertrauen der Nation zu stärken: Der Krieg gegen islamistische Rebellen in Mali - den die französischen Truppen angeführt hatten - sei nach seiner Einschätzung gewonnen. "Das ist ein Sieg für Afrika, ein Sieg gegen den Terrorismus", sagte Hollande. Sein Land könne stolz darauf sein. Einheiten aus Frankreich kämpfen seit dem 11. Januar dieses Jahres mit Unterstützung afrikanischer Truppen gegen Dschihadisten im Norden Malis.

ml/uh (afp, dpa)