Hochseilgärten und Kletterwälder
Etwa 400 dieser Freizeitanlagen in luftigen Höhen erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Im Kletterwald gehen Sport, Freizeitspaß und Nervenkitzel fließend ineinander über.
Höhenangst unerwünscht
Das charakteristische Merkmal eines jeden Hochseilgartens, Kletterwaldes oder auch Waldseilgartens - alle Begriffe meinen das gleiche - ist die Höhe. Niedrige Seilparcours sind sechs Meter über dem Boden angebracht, hohe Parcours schwindelerregende 20 Meter. Doch bevor es mit der Strickleiter hoch hinauf geht, ist eine Sache unverzichtbar.
Sicherheit geht vor
Klettergurte, Helme, teils auch Handschuhe sind ein absolutes Muss, wenn man im Hochseilgarten einen Parcours meistern möchte. Grundlegend unterscheiden sich zwei Arten der Sicherung: Selbstsicherung mittels eines Karabiners oder Absicherung durch einen Partner, die sogenannte Toprope-Methode. Bei dieser steht der pädagogische Aspekt deutlich im Vordergrund.
Nerven bewahren auf der Hängebrücke
Den Helm aufgesetzt, mit dem Karabiner eingehängt und schon geht es los. Ohne Aufsicht eines Trainers oder sichernden Partners - quasi ganz auf sich allein gestellt - ist die Hängebrücke aus Holz, aufgespannt zwischen zwei Plattformen, ein verhältnismäßig einfaches Hindernis. Denn im Hochseilgarten geht es noch weitaus riskanter und extremer zu.
Finde deinen eigenen Schwerpunkt!
Die einfachste Form einer Brücke ist historisch gesehen das Einfachseil, welches zwischen zwei Punkten aufgespannt wird. Im Hochseilgarten holt einen die Geschichte wieder ein: Auf der Seilbrücke gilt es, seinen eigenen Schwerpunkt zu finden, um so das unangenehme Schwanken auf ein Minimum zu reduzieren. Noch mehr Nervenkitzel gefällig?
Auf den Spuren von Tarzan
Ist ein Einfachseil zwischen zwei unterschiedlich hoch gelegenen Punkten angebracht, wird aus der Brücke eine Rutsche, die sogenannte Seilrutsche. Lediglich mit dem Klettergurt gehalten verspricht die rasanteste unter den Hochseilgarten-Übungen jede Menge Adrenalin. Oftmals ist die Seilrutsche der krönende Abschluss eines Parcours.
Schwebender Trabant
Die Betreiber von Hochseilgärten setzen vermehrt auf den Freizeit-Tourismus-Aspekt - dabei scheuen sie keine Kosten und Mühen. Im Abenteuerpark Moritzburg bei Dresden ließen die Macher im Jahr 2012 einen Trabi mehrere Meter über dem Erdboden befestigten, um so noch mehr Publikum anzulocken. Auf der Strecke bleibt ...
Teamwork
... der Erlebnispädagogik-Aspekt. Von den rund 400 Hochseilgärten in Deutschland machen die "Teamseilgärten" nur noch einen Bruchteil aus. Dabei lernen Besucher in pädagogisch orientierten Seilgärten unter der Aufsicht eines Trainers wichtige Schlüsselqualifikationen. Hier lautet die Message: Nur im Team sind wir stark!
Raus aus dem Wald, rein in die Stadt
Hochseilgärten haben in den vergangenen Jahren auch den Weg in die Städte geschafft. Der Hochseilgarten MountMitte in Berlin ist eine imposante Outdoor-Stahlkonstruktion, bei der sich die rund 100 Kletterstationen auf gerade einmal 1000 Quadratmetern Grundfläche befinden - die Vertikale macht es möglich.
Klettern über der Elbe
Den ersten und einzigen schwimmenden Hochseilgarten gibt es in Hamburg auf dem Museums-Frachtschiff Cap San Diego. Hier gilt es etwa, die 16 Meter hohe Lotsenleiter zu erklimmen. Und bei der Mastenquerung auf einem dünnen Stahlseil wird man, 30 Meter über dem Wasserspiegel, mit einem herrlichen Ausblick auf Hafen und Elbe belohnt.