1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hilfsfonds gegen Ebola-Epidemie

Christoph Ricking11. Juli 2014

Die Ebola-Epidemie breitet sich in Guinea, Liberia und Sierra Leone immer weiter aus. Um die Krankheit zu bekämpfen, richtet die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas nun einen Solidaritätsfonds ein.

https://p.dw.com/p/1CbIk
Zwei Ärzte in Sierra Leone bei Ebola-Tests (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nigeria habe bereits zugesagt, 3,5 Millionen Dollar (2,6 Millionen Euro) in den Solidaritätsfonds einzuzahlen, hieß es bei einem Treffen der Mitgliedsländer der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Andere Staaten der Region sowie die internationale Gemeinschaft wurden aufgefordert, ebenfalls Gelder bereitzustellen.

Mit dem Fonds soll die aktuelle Epidemie in Guinea, Liberia und Sierra Leone bekämpft werden. "Wir müssen unsere Bemühungen, die tödliche Krankheit zu besiegen, weiter ausweiten", sagte der Präsident von Ghana, John Dramani Mahama. Er rief Experten in der Region dringend dazu auf, weiter nach Behandlungsmöglichkeiten zu forschen.

Knapp 900 registrierte Ebola-Fälle

Die Ebola-Epidemie in Westafrika breitet sich seit Monaten immer weiter aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden zwischen Sonntag und Dienstag insgesamt 44 neue Fälle und 21 Tote registriert. Seit dem ersten erfassten Auftreten im Februar wurden damit 888 Fälle in der Region gezählt, 539 Menschen starben an der Krankheit. In Liberia und Sierra Leone bleibe die Lage prekär, erklärte die WHO. Aus Guinea wurde hingegen nur ein neuer Fall gemeldet. Ein Verdachtsfall in Ghana bestätigte sich nicht.

Misstrauen gegen die Helfer

Die tatsächliche Zahl der Erkrankten dürfte aber höher liegen. Viele Menschen in den betroffenen Regionen seien verunsichert, weil sie die Krankheit nicht kennen, erklärte die Gesundheitsexpertin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), Christiane Haas. "Sie misstrauen dem Gesundheitspersonal und verstecken Familienangehörige mit Ebola-Symptomen in ihren Häusern." Darum sei Aufklärung eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen das tödliche Virus.

Seit Ausbruch der Epidemie schulte das Rote Kreuz nach eigenen Angaben 2000 Freiwillige in den betroffenen Ländern, die die Bevölkerung über Präventionsmaßnahmen aufklären. Knapp 700 Freiwillige wurden zudem in den angrenzenden Ländern Elfenbeinküste, Mali und Senegal ausgebildet, um die Gemeinden vorzubereiten für den Fall, dass die Krankheit in der Region weiter um sich greift.

Die aktuelle Epidemie ist der schlimmste Ebola-Ausbruch seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976. Die Wahrscheinlichkeit, an der Infektion zu sterben, liegt je nach Erregerstamm bei bis zu 90 Prozent. Die Kranken leiden an Durchfall, Erbrechen, hohem Fieber sowie inneren und äußeren Blutungen. Übertragen wird das Virus durch direkten Körperkontakt und über Körperflüssigkeiten. Eine gezielte Therapie oder Impfung gibt es nicht.

cr/mak (dpa, rtr)