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Film

Happy birthday, Sandra Bullock!

Suzanne Cords25. Juli 2014

Sie gehört zu den beliebtesten und bestbezahlten Schauspielerinnen Hollywoods. Doch nur wenige wissen, dass sie ihre ersten Karriereschritte in Bayern machte. Nun ist die Schauspielerin 50 Jahre alt geworden.

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Sandra Bullock 2014
Bild: FREDERIC J. BROWN/AFP/Getty Images

Der Name Sandra Bullock steht für Erfolg. Ob Actionthriller oder Komödien, die Schauspielerin versteht ihr Handwerk. In den 1990er Jahren kam sie groß raus, in den 2000ern geriet ihre Karriere nach einigen seichten Filmen ins Stocken. Doch sie erwies sich als Stehaufmännchen und spielte sich 2010 mit "The Blind Side" wieder an die Spitze des Hollywood-Olymps. Dafür heimste sie sogar ihren bislang einzigen Oscar ein. Zuletzt brillierte sie im Weltraumthriller "Gravity". Zwar klappte es diesmal nicht mit dem Oscar, aber der Film spielte weltweit 700 Millionen Dollar ein und soll ihr die Rekordgage von mindestens 70 Millionen Dollar eingebracht haben.

Gummibärchen, Bratwurst und bayerische Wurzeln

Geboren wurde Sandra Annette Bullock am 26. Juli 1964 in Arlington, Virgina, wuchs aber bis ins Teenager-Alter hauptsächlich in Nürnberg, zeitweise auch in Wien und Salzburg auf. Ihr Vater John war als US-Soldat in Bayern stationiert, ihre deutsche Mutter Helga Meyer verdiente ihr Geld als Opernsängerin. Und so machte der spätere Hollywoodstar seine ersten Schritte auf der Karriereleiter im Frankenland: Gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Gesine trat Sandra im Kinderchor auf und übernahm bei den Opernaufführungen ihrer Mutter kleinere Rollen. Bis heute spricht die Schauspielerin fließend Deutsch – mit fränkischem Akzent. Und sie besaß bis zu ihrem zum 18. Lebensjahr sowohl die US-amerikanische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Frau grillt Bratwürste
Sandra Bullocks kulinarische Leidenschaft. Bratwurst made in GermanyBild: picture-alliance/dpa

Kein Wunder also, dass sie sich in Interviews gern zu ihrer Leidenschaft für Bratwurst, Sauerkraut und Gummibärchen bekennt. Weihnachten gebe es im Hause Bullock dann auch schon mal Kartoffel- oder Gurkensalat. Manchmal fühle sie sich durch die unterschiedliche Herkunft ihrer Eltern ein bisschen schizophren, bekannte sie in einem Zeitungsinterview: "Aber es hat auch seine Vorteile, in verschiedenen Kulturen aufzuwachsen. Ich vertrete dadurch eine differenziertere Einstellung zu Politik, Krieg oder der Bedeutung von Freundschaften. Ich habe gelernt, mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen, indem ich entweder mit den Augen rolle oder mit Humor reagiere."

Von der Hundefrisörin zum Star

Mit 12 ging Sandra mit ihrer Familie in die USA, wurde Cheerleader und schrieb sich in sämtliche Theaterkurse ein. Schon damals träumte sie von einer Karriere auf der Bühne. Nach ihrem High School Abschluss begann sie ein Schauspielstudium. Doch der Broadway lockte, und Sandra ging nach New York. Die Angebote für die junge unbekannte Frau waren rar, also hielt sie sich als Kellnerin, Putzfrau, Diskotänzerin und sogar als Hundefrisörin über Wasser.

1989 siedelte sie nach Los Angeles um. In Hollywood erhoffte sie sich mehr Chancen. Und die kamen – wenn auch zunächst nur in Nebenrollen. Der große Durchbruch gelang Sandra Bullock 1994 an der Seite von Keanu Reeves in dem Actionhit "Speed". Von da an bekam Bullock regelmäßig Top-Rollen. Kommerziell erfolgreich waren vor allem romantische Komödien wie "Miss Undercover" oder "Ein Chef zum Verlieben".

Eine Himbeere und ein Oscar

Dass Sandra Bullock nicht nur im Film, sondern auch im echten Leben Humor hat, bewies sie, als sie für ihre Rolle als aufdringliche Verliebte in der Komödie "Verrückt nach Steve" 2010 die "Goldene Himbeere" erhielt, den Preis für die schlechteste Schauspielerin des Jahres. Sie nahm den Schmähpreis persönlich in Empfang, verteilte DVDs des gescholtenen Streifens im Publikum und bat darum, den Film erneut anzusehen und zu überlegen, ob das wirklich die schlechteste Darbietung des Jahres war. "Und wenn sie das nicht ist, werde ich die Himbeere wieder zurückgeben", scherzte sie.

Filmszene aus Gravity mit Sandra Bullock
Für ihre Rolle in "Gravity" bekam Sandra Bullock keinen Oscar - aber immerhin eine NominierungBild: picture-alliance/AP/Warner Bros. Pictures

Für mangelndes Selbstbewusstsein hatte Sandra auch keinen Grund, denn nur einen Tag später holte sie sich ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin in dem Streifen "Blind Side - Die große Chance" ab. In dem Film spielt sie eine Frau aus der Oberschicht, die einen Teenager aus einfachen Verhältnissen bei sich aufnimmt. Dass Bullock ausgerechnet mit einem Drama die begehrte Trophäe gewonnen hat, freute sie besonders, denn sie hatte niemals nur auf Liebeskomödien reduziert werden wollen.

Mutterfreuden und eine gescheiterte Ehe

In ihrer Rede bedankte sich die Schauspielerin mit Tränen in den Augen ausdrücklich auch bei ihrer im Jahr 2000 verstorbenen Mutter Helga, die sie immer zum Klavierspielen und Üben angehalten habe. Und sie dankte all den namenlosen Müttern dieser Welt, die sich selbstlos um ihre Kinder kümmern.

Sandra Bullock und Jesse James
Sie waren nur fünf Jahre lang ein Paar: Jesse und SandraBild: Jason Merritt/Getty Images for NAACP

Erst im Januar 2010 hatte Bullock mit ihrem Mann Jesse James selbst einen kleinen Jungen adoptiert. Doch kurz nach der Oscar-Verleihung ging ihre Ehe mit dem Automechaniker und Reality-TV-Star in die Brüche. Der Gatte hatte wohl zahlreiche Affären, und Sandra reichte die Scheidung ein. Jetzt gibt es nur noch einen "Mann" in ihrem Leben, den mittlerweile dreijährigen Louis Bardo.

Ohne Allüren, aber mit Herz

2014 ist dann wieder Sandra Bullocks Jahr: Sie ist die große Gewinnerin der 40. People's Choice Awards, bei dem Fans ihre Stimme für ihren Lieblingsstar abgeben dürfen. 50 Jahre jung und erfolgreich wie nie kennt Sandra Bullock immer noch keine Starallüren. "Ich sehe mich nicht als Frau an der Spitze, denn wenn man oben ist, kann es nur abwärts gehen", hat sie einmal gesagt. Und es ist ihr ein Anliegen, sich für diejenigen einzusetzen, denen es nicht so gut geht: Regelmäßig spendet sie viele Millionen Dollar an das Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen oder an die Opfer von Naturkatastrophen.