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Apple setzt auf Streaming

29. Mai 2014

Der US-Elektronikkonzern Apple macht den teuersten Zukauf seiner Firmengeschichte perfekt. Der i-Phone-Hersteller erwirbt die Kultkopfhörer-Marke Beats samt deren Musik-Streamingdienst.

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Apple kauft Beats/ Kopfhörer (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Übernahme soll im vierten Geschäftsquartal abgeschlossen werden, teilte Apple mit. Der Kaufpreis liegt bei drei Milliarden Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro). Die Begründer von Beats Electronics, der Hip-Hop-Star Dr. Der und der einflussreiche Musikproduzent Jimmy Iovine, werden künftig zum Top-Management von Apple gehören.

Apple hat es bei dem Zukauf nicht so sehr auf die farbigen Kopfhörer mit dem markanten "b" abgesehen, sondern blickt vor allem auf den wachsenden Markt für Abonnement-Dienste für das Streamen von Musik, bei denen man für einen monatlichen Festbetrag Millionen Songs aus dem Internet abrufen kann. Beats war Anfang des Jahres mit dem inzwischen hochgelobten Dienst Beats Music an den Start gegangen.

Verlust der Vorreiterrolle befürchtet

In diesem Bereich gilt die schwedische Firma Spotify als treibende Kraft, es gibt aber viele Konkurrenten, darunter auch Apple mit dem im vergangenen Jahr gestarteten Streamingdienst "iRadio". Das Streaming-Geschäft ist derzeit aber noch viel kleiner als der CD-Verkauf oder das Herunterladen von Musik, bei dem Apple mit "iTunes" besonders stark ist. Apple-Chef Tim Cook versicherte in einem Interview der "Financial Times", die Apps des Beats-Musikdienstes werde es auch weiterhin für Geräte mit dem Google-System Android und Microsoft Windows Phone geben.

Apple sitzt auf einem Geldberg von rund 150 Milliarden Dollar und hat noch nie so viel für eine Übernahme ausgegeben. Der bisher größte Deal war der Zukauf von Steve Jobs' Firma NeXT für gut 430 Millionen Dollar Ende 1996. Das Geschäft brachte den Firmengründer zum damals notleidenden Unternehmen zurück und wieder auf Erfolgskurs.

Der Konzern, der sein Geld vor allem mit dem "iPhone" verdient, steht unter erheblichem Druck, sein Wachstum mit weiteren Innovationen zu befeuern. Der Smartphonemarkt gilt als zunehmend gesättigt. Kritiker werfen Apple deshalb vor, sein wertvolles Image als Technologie-Vorreiter zu verspielen.

gmf/se (afp, dpa,rtr)