Gruß aus Serbien | Europa/Zentralasien | DW | 10.09.2013
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Europa/Zentralasien

Gruß aus Serbien

Berater Peter Berger baut einen integrierten Newsdesk auf - und zwar in serbischem Tempo.

Ein Gruß aus Serbien? Keine Zeit dafür. Eigentlich. Ein Newsdesk wird dringend benötigt. Intergriert natürlich. Für Zeitung, TV, Radiostation und Webportal der Mediengruppe Belle Amie in der südserbischen Stadt Niš.

Möglichst fix soll es gehen. Jeder Tag ohne gemeinsamen Newsdesk bedeutet doppelte oder gar dreifache redaktionelle Arbeit. Wie hatte sich der Verleger der Lokalzeitung, dem auch ein regionaler Radio- und Fernsehsender gehört, geärgert, als ihm bei einer Pressekonferenz im Rathaus zwei Reporter seines Medienhauses begegneten. Einer berichtete für die Lokalzeitung, der andere fürs Lokalfernsehen. Hätte nicht auch ein Journalist gereicht? Um für beide Medien zu berichten?

Peter Berger im Studio des Fernsehsenders Belle Amie in Nis (Foto: Filip Slavkovic).

Studiotest mit Jelena Radomirovic, stellvertretende Direktorin von "Belle amie"

In Deutschland mag es sich (noch) rechnen, mehrere Reporter zu einem Termin zu schicken. Nicht aber in Serbien. Die wenigen, privaten Medien kämpfen ums Überleben. Die Wirtschaft liegt brach; der Anzeigenmarkt ebenfalls. Wer nicht effektiv organisiert, schlittert in die Pleite. Probleme müssen schnell angegangen und beseitigt werden.

Deswegen ist - eigentlich - keine Zeit für einen Gruß aus Serbien. Der neue Newsroom wartet. Drei Tage für die Planung müssen reichen. Wer wird künftig am Newsdesk arbeiten? Zu welchen Zeiten? Und wie verläuft der Workflow?

Und dennoch - der Hektik zum Trotz - ein Serbe wäre kein Serbe, wenn er nicht auch anderen Dingen des Lebens Zeit einräumen würde. Sich und anderen. Für einen Gruß aus Serbien zum Beispiel. Oder für ein längeres Gespräch im Café. Mit unzähligen Espresso und ebenso vielen Freunden, die vorbeischauen.

Peter Berger mit Mitarbeitern in der Redaktion des Fernsehsenders Belle Amie in Nis (Foto: Tijana Nedeljkov).

In der Redaktion von "Belle Amie"

Dieser Mix aus rauem Ostblock-Charme und westlichen Idealen fasziniert mich seit meiner ersten Redaktionsberatung in der Slowakei vor zehn Jahren. Die Menschen in dieser Region der Welt lassen sich nicht unterkriegen. Das mag ich - und bin froh, zusammen mit der DW Akademie und meinem Kollegen Filip Slavkovic ein winziges Mosaiksteinchen ins große Medienpuzzle auf dem Balkan einfügen zu können. Nicht nur mit neuen Newsdesks, sondern auch mit Vorträgen in Medienakademien zur Zukunft des Zeitungsjournalismus'.


Peter Berger unterstützt die DW Akademie bei Management-Themen. Er ist seit mehr als 30 Jahren Journalist, eilte als Polizeireporter durch Hamburg, leitete die Lokalredaktionen der 'Welt am Sonntag' und baute als Chefredakteur die Website und den Radiodienst der 'Financial Times Deutschland' auf. Seit zehn Jahren berät und trainiert er in Medienhäusern. Seine Spezialgebiete sind Newsdesks, crossmediales Arbeiten und Digitalstrategien.

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  • Datum 10.09.2013
  • Autorin/Autor Peter Berger
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  • Permalink https://p.dw.com/p/19fSv
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