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Großes Wrackteil von MH17 entdeckt

25. Juli 2014

Ermittler haben an der Absturzstelle des Malaysia Airlines Fluges MH17 ein neues großes Wrackteil sowie weitere Leichen gefunden. Die USA erheben neue Vorwürfe gegen Russland.

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Ein Wrackteil des Fluges MH17 an einer Straße (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Fundort sei unweit der anderen Wrackteile, berichteten australische Medien unter Berufung auf Sprecher der OSZE, die unter anderem australische Ermittler in das Absturzgebiet begleitet hatten. Bei dem Wrackteil handelt es sich um ein Teil des Rumpfes, in dem Sitze und Fenster noch intakt waren, berichten der australische Fernsehsender ABC und die Zeitung "Sydney Morning Herald".

Wrackteil erschien "wie aus dem Nichts"

In einem dichten Waldstück sei plötzlich das große Wrackteil aufgetaucht, sagte Michael Bociurkiw von der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) dem Sender ABC. "Es schien fast so, als sei es wie aus dem Nichts erschienen, denn es waren keine abgebrochenen Äste oder ähnliche Anzeichen zu sehen, die darauf hinweisen, dass ein großes Stück Rumpf dort zu Boden gefallen ist", sagte Bociurkiw. Auf besonderes Interesse bei den Ermittlern sei das Cockpit der abgestürzten Boeing 777-200 gestoßen. Dort seien "sowohl persönliche als auch professionelle Gegenstände der Piloten" noch vorhanden. In dem Absturzgebiet sei nach dem Fund der neuen Leichen und Leichenteile eine detaillierte Überprüfung des Geländes vonnöten, um sicherzustellen, dass nichts übersehen werde, sagte Bociurkiw weiter.

Rebellen halten Polizeieinsatz für möglich

Angesichts der Rufe nach einer internationalen Polizeitruppe am Absturzort wollten die Separatisten diese Option nicht kategorisch ausschließen. "Wenn sich Malaysia, Australien oder die Niederlande an uns wenden, werden wir den Vorschlag natürlich prüfen", sagte Sergej Kawtaradse von der sogenannten "Volkswehr" in Donezk.

Solche Forderungen sind bereits in den Niederlanden und Australien formuliert worden. Den Haag schließt etwa einen bewaffneten Militäreinsatz mit der Zustimmung der Regierung in Kiew und der prorussischen Separatisten in der Ostukraine nicht aus. Auch Australien hat bereits 200 Polizisten abgestellt, um die internationalen Experten an der Absturzstelle von Flug MH17 zu schützen.

Der Schutz wird auch notwendig sein, denn die Aufständischen könnten die Sicherheit ausländischer Polizisten in der Kampfzone nicht garantieren, wie Separatist Kawtaradse betonte. Er wies Vorwürfe zurück, die Separatisten würden Ermittlungen und Sucharbeiten behindern. "Wir wollen Plünderungen verhindern und neutrale Untersuchungen ermöglichen", behauptete er.

Washington erhebt Vorwürfe gegen Moskau

Die USA haben unterdessen Russland vorgeworfen, in die Kämpfe in der Ostukraine einzugreifen. Es gebe Anzeichen dafür, dass russische Militärs mit Artillerie von russischem Gebiet auf ukrainische Einheiten schössen, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf. Sie berief sich auf Hinweise von Geheimdiensten befreundeter Staaten. Harf warf der Regierung in Moskau zudem vor, weitere Raketenwerfer an die Aufständischen liefern zu wollen. Konkrete Beweise legte sie nicht vor. Die USA verdächtigen die prorussischen Separatisten, das Flugzeug des Malaysia-Airlines-Fluges MH17 abgeschossen zu haben. Russland und die Rebellen lenken den Verdacht auf das ukrainische Militär.

cr/gmf (dpa, afp, rtr)