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Europas Pharmabranche ordnet sich neu

22. April 2014

Der Schweizer Konzern Novartis kauft wichtige Geschäftsteile von GlaxoSmithKline. Auf dem weltweiten Markt machen aber noch viel gewaltigere Umbau-Fantasien die Runde.

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Novartis-Konzernfiliale in Basel (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mit einem Milliardendeal zwischen den Pharmakonzernen Novartis und GlaxoSmithKline (GSK) werden die Karten auf dem europäischen Medikamentenmarkt neu gemischt. Der Schweizer Weltkonzern Novartis verkündete am Dienstag einen großangelegten Umbau mit Tauschgeschäften und Teilfusionen, in den neben der britischen GSK auch der US-Konzern Eli Lilly einbezogen ist. Damit wird die weltweite Neuaufstellung der Pharmabranche fortgesetzt.

"Die Transaktionen markieren eine Neuausrichtung des Konzerns", erklärte Novartis-Chef Joseph Jimenez am Dienstag. Die Maßnahmen im Gesamtwert von rund 27 Milliarden Dollar drückten zwar den Umsatz um rund vier auf gut 53 Milliarden Dollar. Gleichzeitig steige aber der Gewinn, denn das Krebsgeschäft wirft deutlich mehr ab als die Bereiche, die Novartis losschlägt.

Kaufen und Tauschen

Für 14,5 Milliarden Dollar kauft Novartis laut GSK-Mitteilung das Krebsmedikamentengeschäft. Im Gegenzug verkaufen die Schweizer den Briten ihre Impf-Sparte für 7,1 Milliarden Dollar. Zudem trennt sich Novartis vom Tierarznei-Geschäft, das für 5,4 Milliarden Dollar von Eli Lilly übernommen wird. Außerdem gründen Novartis und GSK ein Joint Venture für das künftig gemeinsame Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Damit entsteht laut Novartis-Angaben eine weltweit führende Firma für Gesundheitsprodukte.

Die Transaktionen sind noch abhängig von der Zustimmung der Aktionäre und der Wettbewerbsbehörden. Bis Mitte 2015 sollte alles in trocknen Tüchern sein. Insgesamt seien weltweit rund 15.000 von 135.000 Mitarbeitern von den Plänen betroffen.

In der Pharmabranche kommt es in jüngster Zeit weltweit fast jeden Monat zu milliardenschweren Transaktionen. Viele Konzerne suchen wegen auslaufender Patente und sinkender Gewinnmargen nach neuen Geschäftsfeldern oder Partnern. In Deutschland hatte der Bayer-Konzern zuletzt die rund zwei Milliarden Euro schwere Übernahme des norwegischen Krebsmittelspezialisten Algeta abgeschlossen.

zdh/SC (rtr, dpa)