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Grimms Schriften online

18. Mai 2015

Rund 37.000 Schriftstücke aus dem Nachlass der Brüder Grimm hat die Universität Kassel ins Internet gestellt. Darunter sind 400 private Briefe von Jacob und Wilhelm Grimm, die nun öffentlich zugänglich sind.

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Deutschland Denkmal der Brüder Grimm in Kassel
Bild: picture-alliance/dpa/U. Zucchi

Insbesondere die privaten Briefe der Brüder seien von der Forschung bisher noch gar nicht aufbereitet worden, sagte Holger Ehrhardt von der Kasseler Universität. Den Nachlass hat die Universität Kassel zusammen mit dem Hessischen Staatsarchiv Marburg digitalisiert. Die Unterlagen hatte das Hessische Staatsarchiv im Jahr 1947 von Marco Plock erhalten, einem Urenkel Wilhelm Grimms.

Politische Schriften und Geburtstagsbrief an den Vater

Unter den Schriftstücken ist auch ein Text Jacob Grimms über die Bedeutung von Verfassungen. Ebenfalls liegt die Begründung Wilhelm Grimms für seine Beteiligung am Protest der "Göttinger Sieben" nun in digitalisierter Form vor. Jacob und Wilhelm Grimm bildeten mit fünf weiteren Professorenkollegen die Gruppe. Sie wagten es, sich öffentlich gegen die Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover auszusprechen - und wurden daraufhin entlassen.

Dass sie unter ihren anderen Kollegen kaum Rückhalt erfuhren, schmerzte sie, so geht es aus den nun digital veröffentlichten Briefen hervor. Außerdem ist ein gemeinsamer Geburtstagsbrief der Brüder Grimm an ihren Vater Philipp Wilhelm überliefert, den sie als drei- und vierjährige Jungen in lateinischer Schrift verfassten. Die Dokumente seien allesamt gut lesbar, sagt Holger Ehrhardt. Er hat die Grimm-Professur an der Universität Kassel inne.

Grimm-Forschung in Kassel

Im Jahr 2012 hat die Kasseler Universität die bundesweit erste Professur eingerichtet, die sich ausschließlich mit Leben und Werk von Jacob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) auseinandersetzt. Die beiden Sprachwissenschaftler sind vor allem als Herausgeber einer Märchensammlung bekannt.

rey/ld (dpa,epd,Universität Kassel)