Griechenlands größtes antikes Grab
Es stammt vermutlich aus der Ära Alexanders des Großen - und könnte die Überreste einiger griechischer Persönlichkeiten beherbergen: Das Grab beim antiken griechischen Ort Amphipolis.
Zwei Damen stehen Wache
Zwei gut erhaltene weibliche Statuen sind der neueste Fund der Grabungen bei Amphipolis im Norden Griechenlands. Die Karyatiden tragen lange Gewänder, lockiges Haar und bewachen den zweiten Eingang zu einem Grab, das in die Jahre 325 bis 300 v. Chr. datiert wird. Das Grab wurde noch nicht geöffnet. Experten erwarten, dass auch das Innere gut erhalten ist.
Zutritt verboten!
Karyatiden sind weibliche Stauen, die in der antiken Architektur eine tragende Funktion haben und somit Säulen ersetzten. In Amphipolis haben sie noch eine weitere Aufgabe, teilte das griechische Kulturministerium mit: "Der linke Arm der einen und der rechte der anderen Statue symbolisieren: Der Zutritt zum Grab ist verboten."
Ein kopfloses Paar
Zwei Sphinxe, die den Haupteingang zum Grab bewachen, wurden schon im vergangenen August von Archäologen entdeckt. Sie sind rund 1,80 Meter groß. Zum Eingang des Grabes führen ein Pfad und 13 Stufen. Es ist das größte Grab, das jemals in Griechenland entdeckt wurde. Alleine der Grabhügel bemisst sich auf 457 Meter.
Königliches Löwengebrüll?
Dieser über fünf Meter hohe Marmorlöwe stand wahrscheinlich auf dem Grab. Er wurde bereits 1912 von der griechischen Armee im Bett des Flusses Struma gefunden. Genaues können die Wissenschaftler erst sagen, wenn sie das Grab vollständig erforscht haben. Sie gehen aber schon jetzt davon aus, dass es Mitgliedern der antiken Oberschicht gehörte, möglicherweise Angehörigen Alexanders des Großen.
Archäologen tasten sich langsam voran
Die Ausgrabungsarbeiten in Amphipolis begannen 2012 unter der Führung von Chef-Archäologin Katerina Peristeri. "Wir sind wie Chirurgen und werden nur langsam vorankommen", sagte sie damals. Die Ruhestätte in Amphipolis stellt sogar das herrschaftliche Grab Philipp von II., König Alexanders Vater, in Vergina in den Schatten, das seit 1996 zum UNESCO-Welterbe zählt.
Fein dekorierter Vorraum
Diese Marmorplatte stammt aus einem Vorraum zur Grabeshalle. Ihre aufwändige Gestaltung kann ein Beleg dafür sein, dass eine reiche oder bedeutende Persönlichkeit in dem Grab ihre letzte Ruhe fand. Möglicherweise handelt es sich um die Ehefrau oder den Sohn Alexanders des Großen, die im vierten Jahrhundert v. Chr. in der Region um Amphipolis ermordet worden sein sollen.
Marmor, so weit das Auge reicht
Dieser marmorüberzogene Wandausschnitt wurde ebenfalls im August an einer Seite des Grabes freigelegt. Seine Struktur trägt die Handschrift von Deinokrates, einem Baumeister, der vermutlich aus Rhodos stammt. Der Architekt war maßgeblich am Bau der Stadtanlage von Alexandria in Ägypten beteiligt - der Stadt, die von Alexander dem Großen gegründet wurde.
Große Erwartungen
So weit dieser Blick auf Amphipolis ist, so groß sind die Erwartungen der Archäologen. Das Grab wurde von der griechischen Regierung längst zu einem "Bauwerk von großer Bedeutung" erklärt, obwohl weiterhin unklar ist, wer tatsächlich dort bestattet wurde. Doch diese Geheimnis kann womöglich schon bald gelüftet werden.