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Griechenland erreicht Defizitziel

5. Februar 2013

Der verordnete Sparzwang zeigt Wirkung: So zumindest interpretiert das Finanzministerium in Athen seine jüngsten Zahlen. Danach waren die Einnahmen höher als die Ausgaben.

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Passanten vor einem Schaufenster mit reduzierten Schuhen (Foto: AP)
Bild: AP

Das hochverschuldete Griechenland sieht erste Erfolge seines drastischen Sparkurses. Erstmals seit Jahren hat das Land 2012 nach eigenen Angaben wieder mehr eingenommen als ausgegeben. Man habe einen kleinen Überschuss von 434 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte ein Sprecher des Finanzministeriums in Athen mit. In der Bilanz sind Zinsen allerdings nicht berücksichtigt.

2011 hatte es noch ein sogenanntes Primärdefizit von 3,5 Milliarden Euro gegeben. Die Zahlen belegten, dass die "Voraussetzungen für einen Neustart der Wirtschaft geschaffen werden", erklärte Vize-Finanzminister Ioannis Staikouras.

Neuverschuldung bei 6,6 Prozent

Die Neuverschuldung lag im abgelaufenen Jahr mit 12,882 Milliarden Euro bei 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie das Ministerium unter Berufung auf vorläufige Zahlen weiter bekannt gab. Damit hat Griechenland erstmals seit seinem Antrag auf internationale Hilfe 2010 sein Defizitziel erreicht.

2011 hatte die Neuverschuldung noch bei 9,4 Prozent des BIP gelegen, im Krisenjahr 2009 betrug das Defizit gar noch mehr als 15 Prozent. Für dieses Jahr hat die Regierung den internationalen Geldgebern ein Haushaltsdefizit von etwa 5,2 Prozent versprochen.

Experten führen die positive Entwicklung darauf zurück, dass Athen seit Monaten nur noch die dringendsten Rechnungen bezahlt und in allen Bereichen den Gürtel enger geschnallt hat. Ein echter ausgeglichener Haushalt unter Berücksichtigung des Schuldendienstes steht danach noch in weiter Ferne.

Griechenland steht wieder still

Griechenland wird mit internationaler Finanzhilfe über Wasser gehalten. Im Gegenzug hat es sich zu strikter Finanzdisziplin verpflichtet. Renten und Gehälter wurden massiv gekürzt, Steuern erhöht. Die Bevölkerung wehrt sich mit Dauerprotesten und Streiks.

se/wa (afp, dpa, ap)