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Greenpeace entert Ölplattform im Nordpazifik

7. April 2015

Es geht um die Ölförderung in der Arktis, eine der ökologisch sensibelsten Regionen. Shell plant dort ein Riesenprojekt. Aus Protest besetzten sechs Umweltschutzaktivisten eine Ölplattform des Konzerns.

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Greenpeace-Aktivisten besetzen Shell-Plattform im Nordpazifik (Foto: Vincenzo Floramo)
Bild: Vincenzo Floramo/Greenpeace

Die sechs Greenpeace-Aktivisten aus den USA, Deutschland, Österreich, Neuseeland, Australien und Schweden näherten sich der Plattform "Polar Pioneer" mit Schlauchbooten. 1500 Kilometer von Hawaii entfernt enterten sie den 120 Meter hohen Stahlkoloss. Die "Polar Pioneer" wird derzeit von einem Spezialschiff in die Arktis geschleppt.

"Wir bleiben länger"

Greenpeace-Sprecher Travis Nichols machte deutlich, die Aktivisten seien darauf eingestellt, mehrere Tage lang auf der Plattform auszuharren. Entsprechend hätten sie auch Verpflegung bei sich. Die Umweltschutzorganisation will mit der Aktion gegen jegliche Ölförderung in der Arktis protestieren.

Aktivisten auf der Plattform (Foto: Vincenzo Floramo)
Greenpeace protestiert gegen die Ölförderung in der ArktisBild: Vincenzo Floramo/Greenpeace

Die Sprecherin von Shell-USA, Kelly Op De Weegh, sprach von einer illegalen Aktion. Man sei bereit, über unterschiedliche Ansichten zu diskutieren. Eine Besetzung der Plattform könne jedoch nicht toleriert werden.

Der niederländische Shell-Konzern plant in der Arktis in Kürze ein gigantisches Projekt und will eine Milliarde Euro investieren. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, soll in weniger als drei Monaten in der Tschuktschensee (engl. Chukchi Sea) nordwestlich von Alaska mit der Ölförderung begonnen werden.

Karte Tschuktschensee (DW)

"Unverantwortliches Handeln"

Als unverantwortlich bewertete die Arktis-Expertin der Umweltschützer, Larissa Beumer, das Vorhaben des Konzerns. Sie verwies darauf, dass es weltweit kein wirksames Verfahren gebe, um ausgelaufenes Öl in vereisten Gewässern zu bergen. Immer wieder kommt es bei Ölbohrungen jedoch zu schweren Unfällen. "Das hat erst vergangene Woche die Explosion einer Plattform im Golf von Mexiko gezeigt", betonte Beumer. Greenpeace erinnerte auch daran, dass sich vor der Küste Alaskas heute noch immer Ölreste von der Havarie des Tankers "Exxon Valdez" befänden. Der unter US-Flagge fahrende Tanker war im März 1989 vor Alaska auf Grund gelaufen und hatte damit eine Ölpest und eine der größten Umweltkatastrophen der Seefahrt ausgelöst.

se/sti (ape, afpe, dpa)