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Google zahlt 14 Millionen Euro Entschädigung

5. September 2014

Verbraucher dürfen nicht auf Einkäufen sitzen bleiben, die sie nicht autorisiert haben. Dieses Prinzip gilt auch im digitalen Zeitalter. Nun hat die US-Handelskommission FTC Google zu einer Rückzahlung verdonnert.

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Kind Smartphone
Bild: Mario Tama/Getty Images

Nach Apple muss auch Google für Internetkäufe von Kindern eine saftige Entschädigung zahlen. Der Internet-Konzern werde Verbrauchern insgesamt mindestens 19 Millionen Dollar (14,6 Millionen Euro) überweisen, teilte die Handelskommission FTC am späten Donnerstag mit. Das Geld soll an Eltern gehen, deren Kinder bei Apps aus dem Online-Laden Google Play unbeaufsichtigt auf Einkaufstour gegangen waren. Dabei ging es um so genannte In-App-Einkäufe. Die US-Aufsichtsbehörde stellt im Gegenzug ein Verfahren gegen den US-Technologiekonzern ein.

Apple hatte sich wegen ähnlicher Vorwürfe bereits zuvor bereit erklärt, mindestens 32 Millionen Dollar an App-Käufer zurückzahlen.

Mehrere tausend Dollar für virtuelle Spiele

Google Play-Nutzer hatten sich beklagt, dass ihre Kinder zum Teil mehrere tausend Dollar in Apps ohne ihr Wissen ausgegeben hatten, zum Beispiel für virtuelle Artikel in Spielen.

Die In-App-Käufe, die Kinder ohne das Wissen ihrer Eltern auf Smartphones oder Tablets tätigten, gehen bis ins Jahr 2011 zurück. Der Nachwuchs bestellte dabei Spiele und andere Softwareprogramme aus Google Play. Durch diese Zukäufe können schnell Kosten in dreistelliger Höhe entstehen. Den Kindern ist dabei gar nicht bewusst gewesen, dass sie Geld ausgeben.

Auch Amazon im Visier der FTC

FTC-Chefin Edith Ramirez erklärte, dass die Bestimmungen des Verbraucherschutzes im Zeitalter des mobilen Internets weiter Gültigkeit besäßen. "Verbraucher sollten nicht für Käufe bezahlen müssen, die sie nicht autorisiert haben", fügte sie hinzu.

Unter den Auflagen der FTC muss Google nun alle Nutzer seines Online-Ladens kontaktieren und auf die Möglichkeit einer Entschädigung hinweisen. Der Konzern hat zudem an seinem Online-Laden nach eigenen Angaben bereits Änderungen vorgenommen, um Eltern vor unerwünschten Kosten durch In-App-Käufe ihrer Kinder zu schützen. "Wir sind froh, diese Angelegenheit hinter uns gebracht zu haben", sagte ein Unternehmenssprecher.

Die FTC hat wegen der In-App-Käufe von Kindern inzwischen auch den Online-Händler Amazon im Visier, der ebenfalls einen App-Store betreibt. Eine Einigung steht hier noch aus.

zam/gmf (afp, dpa)