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Goldpreis im freien Fall

15. April 2013

Der Goldpreis ist auf den tiefsten Stand seit Juli 2011 gefallen. Noch vor kurzem hielten Analysten einen Anstieg auf 2000 Dollar für möglich. Jetzt sprechen einige von einer Trendwende.

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Goldbarren der Deutschen Bundesbank (Foto: dpa)
Goldbarren der Deutschen BundesbankBild: picture alliance / dpa

Der Goldpreis ist auf rasanter Talfahrt. Am Montag fiel er erstmals seit mehr als zwei Jahren unter die 1400-Dollar-Marke und erreichte zeitweise 1385 Dollar. Noch vor wenigen Monaten lag der Preis für das glänzende Edelmetall über 1800 Dollar für eine Feinunze (etwa 31 Gramm). Viele Anleger hatten in der Finanzkrise die Flucht in das Gold als sicheren Hafen angetreten und sich eingedeckt. Die jahrelange Rally ist nun nach Ansicht von Analysten erst einmal vorbei.

Gold verliert an Glanz

Commerzbank-Experte Eugen Weinberg sprach von einem "panikartigen Ausverkauf" am Goldmarkt. Bereits am Freitag war der Kurs um etwa fünf Prozent eingebrochen. Auf dem Papier hatten innerhalb eines Tages gut 1140 Tonnen Gold den Besitzer gewechselt. "Dies ist mehr als die gesamte jährliche Goldnachfrage von Indien oder China", erklärte Weinberg weiter.

Gründe für den Ausverkauf

Als weitere Gründe für den Preisverfall nennen Ökonomen die geringeren Inflationsrisiken und die Beruhigung der Euro-Schuldenkrise. Aber auch die neue Attraktivität der Aktie dank steigender Gewinne der Unternehmen spiele eine Rolle. Zudem verringerten immer mehr professionelle Investoren ihre Engagements in börsengehandelten Fonds, die entweder mit Gold hinterlegt sind oder sich am Verlauf des Goldpreises orientieren.

Einige Analysten verweisen zudem auf die möglichen Goldverkäufe der Zentralbank Zyperns, die 400 Millionen Dollar einbringen sollen, um die Lasten zur Rettung des angeschlagenen Landes zu mindern. Aber die Menge erscheine viel zu klein, um den Markt stärker zu beeinflussen.

Auch andere Notierungen von Edelmetallen, Metallen und weiteren Rohstoffe fielen. So ging der Silber-Preis zusammen mit dem Gold auf Talfahrt. Er sackte unter 24 Dollar je Feinunze. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2010.

zdh/sti (dpa, rtr)