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Im Auge des Tigers

Klaus Esterluß14. April 2015

Der Chitwan-Nationalpark in Nepal beherbergt knapp die Hälfte aller wildlebenden Tiger des Landes. Deren Anzahl soll deutlich erhöht werden, durch strenge Gesetze, Wildhüter und das Einbeziehen der Bevölkerung.

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BdT Besuch im Tierpark Hagenbeck in Hamburg
Bild: picture alliance/rtn - radio tele nord/P. Becher

Armee gegen Wilderer – Tierschutz in Nepal

Projektziel: Wilderei verhindern, Biodiversität erhalten und verbessern - der Bestand an Bengal-Tigern soll bis etwa 2020 verdoppelt werden
Tierschutzprogramm: Der Tiger-Bestand wird mit Fotofallen überwacht, Gaviale (Krokodile) in einer Zuchtstation aufgezogen und dann in die Wildnis entlassen
Projektumsetzung: Etwa 1500 Soldaten überwachen den Park, GPS-Handys dokumentieren Routen; Antiwilderei-Berater informieren die Bevölkerung über die Bedeutung des Artenschutzes, außerdem erhalten umliegende Dörfer 50 Prozent der Einnahmen des Nationalparks aus dem Tourismus
Biologische Vielfalt: Im Chitwan-Nationalpark leben seltene Arten wie Gangesdelfine, Gaviale (Schnabelkrokodil) und Panzernashörner. Von den weltweit etwa 3000 freilebenden Tigern leben etwa 120 in Chitwan
Projektgröße: Chitwan-Nationalpark - 932 Quadratkilometer, umgeben von einer Pufferzone mit aufgeforstetem Wald, in dem die Dorfbewohner Feuerholz schlagen dürfen
Projektvolumen: Jährlich etwa 3,6 Millionen US-Dollar von Nepals Regierung, 40.000 US-Dollar jährlich kommen vom WWF-Nepal

Nepal ist drauf und dran, die Zahl seiner wildlebenden Tiger deutlich zu erhöhen. Nur 200 Exemplare gibt es überhaupt noch in dem Land. Seit 2009 steigt die Population wieder an, um 63 Prozent geht es nach oben. Grund dafür sind strengere Gesetze gegen Wilderei und die weitreichende Unterstützung des Land für NGOs wie dem World Wildlife Fund (WWF). Ein weiterer Erfolgsfaktor sind auch die Dörfer in der Umgebung des Parks. Sie lassen den Tigern Bewegungskorridore und forsten ihre bedrohten Lebensräume auf - dafür bekommen sie Einnahmen aus dem Tourismus.

Eine Reportage von Wolf Gebhardt

 

Haftungsausschluss

Es gibt Vorwürfe gegen den World Wide Fund for Nature (WWF), dass es in Projektgebieten in Asien und Afrika zu Menschenrechtsverletzungen gekommen sein soll. Menschenrechtsaspekte haben in einigen Projekten des WWF bisher zu wenig Beachtung gefunden. Das ist das Ergebnis einer externen Untersuchung durch die Beratungsfirma Löning – Human Rights & Responsible Business vom Mai 2019. Um die Vorwürfe aufzuklären, hat WWF International eine britische Anwaltskanzlei beauftragt.