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GlaxoSmithKline in China verurteilt

19. September 2014

Ein chinesisches Gericht hat den britischen Pharmakonzern wegen Korruption zu einer Millionenstrafe verurteilt. Im bislang größten Fall dieser Art in China wurden auch Gefängnisstrafen verhängt.

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China Wirtschaft GlaxoSmithKline Logo in Schanghai Frau
Bild: Reuters

Die Strafe beträgt 376 Millionen Euro und ist damit die höchste dieser Art, die je von einem chinesischen Gericht verhängt worden ist. Der britische Konzern wurde für schuldig befunden, sechs Jahre lang über Mittelsmänner in Reisebüros und Beratungsunternehmen mehrere Milliarden Yuan an Bestechungsgeldern an Ärzte, Krankenhausmitarbeiter oder hohe Beamte gezahlt zu haben.

Haftstrafen zur Bewährung

Zudem verurteilte das Gericht den früheren China-Chef des Unternehmens, den Briten Mark Reilly, zu einer Haftstrafe von drei Jahren. Drei chinesische Mitangeklagte erhielten ebenfalls Haftstrafen.

Allerdings wurde die Vollstreckung in allen Fällen zur Bewährung ausgesetzt. Reilly wird des Landes verwiesen, kann China also sofort verlassen.

Chinesische Fahnder hatten ihm vorgeworfen, ein "umfassendes Korruptionsnetzwerk" betrieben zu haben. Ab Januar 2009 soll er Ärzte und Krankenhauspersonal im großen Stil dafür bezahlt haben, Produkte von Glaxo zu verwenden.

Fast 50 Verdächtige

Während der monatelangen Ermittlungen hatten die Behörden gegen insgesamt 46 Verdächtige ermittelt. Während der Untersuchung war herausgekommen, dass Glaxo dank seines Korruptionsnetzwerkes die Preise für seine Produkte in China immer weiter nach oben treiben konnte. Laut früheren Polizeiangaben kosteten Medikamente des Unternehmens in China bis zu siebenmal so viel wie auf anderen Märkten.

Erstmals waren die Vorfälle im Juni 2013 an die Öffentlichkeit gedrungen. Glaxo hat bereits erklärt, dass es die Strafe annehme und begleichen werde. Außerdem will der Konzern seine Geschäftspraktiken ändern.

js/bea (dpa, ap)