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Geständnisse zu Brandanschlag auf Synagoge

14. Januar 2015

Im Prozess um den Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge haben die drei Angeklagten gestanden. Einer der mutmaßlichen Täter erklärte, er habe ein Zeichen setzen wollen.

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Die Wuppertaler Synagoge (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Die jungen Männer hätten mit der Tat Aufmerksamkeit für die militärischen Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen schaffen wollen, erklärten die Verteidiger der drei 18, 24 und 29 Jahre alten Männer zum Prozessauftakt am Amtsgericht Wuppertal.

Die Angeklagten sagten aus, dass sie betrunken gewesen seien. Zudem hätten sie Drogen genommen, weil sie das Zuckerfest zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan begangen hatten. Einer der Angeklagten staatenlosen Palästinenser sagte vor Gericht aus, er sei wegen der Gewalt zwischen Israel und Palästinensern verzweifelt gewesen und habe ein "Zeichen setzen" wollen. Und ihr Ziel sei es auch nicht gewesen, einen großen Schaden anzurichten.

Prozessauftakt in Wuppertal - die Angeklagten (Foto: picture alliance/dpa)
Prozessauftakt in WuppertalBild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Israel stand zur Zeit des Anschlags im vergangenen Sommer wegen seiner Luftangriffe auf den Gaza-Streifen international in der Kritik. Von dort war Israel mit Raketen beschossen worden.

Geringer Gebäudeschaden

Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Angeklagten vor, in der Nacht zum 29. Juli sechs mit Diesel gefüllte Flaschen auf den Eingangsbereich des jüdischen Gotteshauses in Wuppertal Barmen geworfen zu haben. Mindestens eine der Flaschen soll schon auf der Straße zerschellt sein. Da die übrigen Brandsätze von selbst erloschen oder die Synagoge nicht erreichten, blieb der Schaden am Gebäude gering. Menschen wurden nicht verletzt. Die Molotow-Cocktails waren nach Ermittler-Angaben amateurhaft zusammengebaut.

Die Verdächtigen wurden Anfang September in ihren Wohnungen wenige hundert Meter von der Synagoge entfernt festgenommen. Fast 70 Polizisten waren dabei im Einsatz.

Angeklagt ist das Trio wegen versuchter gemeinschaftlicher schwerer Brandstiftung. Für den Prozess sind bislang zwei Verhandlungstage geplant, das Urteil soll voraussichtlich am 28. Januar verkündet werden. Bei einer Verurteilung droht den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren. Bislang hatte das Trio die Tat bestritten.

qu/gmf (dpa, epd)