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Verhandlungen in kritischer Phase

22. November 2013

Die Atomgespräche in Genf gehen in den entscheidenden dritten Tag. Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland wollen eine Einigung mit dem Iran erreichen. Doch die scheint in weiter Ferne zu sein.

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Polizeiwachen vor dem Eingang des Hotels Intercontinental in Genf (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images

Die iranische Seite zeigte sich vor Beginn der Verhandlungen im Hotel Intercontinental in Genf (Artikelbild) höchst unzufrieden über den bisherigen Verlauf. In den entscheidenden Streitfragen sei "kein Fortschritt" erzielt worden, sagte Chef-Unterhändler Abbas Araghchi . "Wir haben viel verhandelt, aber erreicht haben wir nichts", fügte er hinzu.

Abbas Araghchi vor Mikrofonen (Foto: Tasnim)
Wenig Zuversicht: Abbas AraghchiBild: Tasnim

Die UN-Vetomächte Großbritannien, China, Frankreich, Russland und die USA sowie Deutschland (5+1-Gruppe) wollen, dass die Islamische Republik Teile ihres umstrittenen Nuklearprogramms einfriert. Im Gegenzug sollen einige der gegen den Iran verhängten Wirtschaftssanktionen gelockert werden.

Kann der Streit entschärft werden?

Ob die Einigung auf ein solches Zwischenabkommen gelingt, ist äußerst ungewiss. Sollte sie aber erzielt werden, würde der seit Jahren bestehende Atomkonflikt etwas entschärft. Denn der Westen verdächtigt die Islamische Republik, heimlich an einer Atombombe zu bauen.

Dreh und Angelpunkt der Verhandlungen ist die Anreicherung von Uran, da sie sowohl zur Energiegewinnung als auch zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden kann. Es kommt auf den Grad der Anreicherung an. Im Gespräch sind eine Aussetzung der Uran-Anreicherung auf 20 Prozent sowie ein Abbau bestehender Uranbestände und damit verbunden strengere Kontrollen durch die UN.

Der Druck auf die Verhandlungspartner ist groß. Am Donnerstag warnte in Washington der Mehrheitsführer der US-Demokraten, Harry Reid, falls die Atomgespräche nicht bald greifbare Ergebnisse bringen, könnte die im Juli vom Repräsentantenhaus beschlossene Verschärfung der amerikanischen Sanktionen Anfang Dezember vom Senat besiegelt werden.

uh/sti (dpa,afp)