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Gedenken an Kriegsopfer

16. November 2008

Die Vergangenheit soll nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb wurde am Volkstrauertag der Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismuses gedacht.

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Männer vor Kränzen anläßlich des Volkstrauertages, ap
Führende deutsche Politiker legten in Berlin an der Neuen Wache Kränze niederBild: AP

Mit Kranzniederlegungen haben führende Politiker am Sonntag (16.11.2008) in Berlin der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Bundespräsident Horst Köhler, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse und Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) legten am Volkstrauertag Kränze an der "Neue Wache" nieder. Auch Bundesratspräsident Peter Müller und der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Hans-Jürgen Papier, waren zu der Zeremonie gekommen. Die Neue Wache an der Straße ‚Unter den Linden’ ist seit 1993 die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik.

Pöttering: Erinnerung an Krieg und Gewalt wachhalten

deutsche Fahne auf Halbmast, ap
In ganz Deutschland standen die Fahnen am Volkstrauertag auf HalbmastBild: AP

Bei der zentralen Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag rief EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU) dazu auf, die Erinnerung an Krieg und NS-Gewaltherrschaft wach zu halten. Nur so könnten die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gemeistert werden. "Wir leben heute in Europa miteinander, wie es nie zuvor in der Geschichte denkbar war", sagte er. Gegensätze und Vorurteile aus vergangenen Zeiten seien weitgehend überwunden. Es gebe aber neue Gefahren wie die Klimakatastrophe und die Finanzkrise. Dabei "können wir als Europäer nur gemeinsam bestehen".

Volkstrauertag wird in Deutschland seit 1952 begangen

weiße Steinkreuze auf Wiese, ap
In 100 Ländern gibt es deutsche Kriegsgräber wie dieses im russischen SologubowkaBild: VDK

Am Volkstrauertag wird der Toten beider Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der Tag geht auf einen Vorschlag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus dem Jahr 1920 zurück. Der Volkstrauertag wird in Deutschland seit 1952 zum Gedenken an die Opfer beider Weltkriege und des Nationalsozialismus am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent begangen. Bereits 1922 hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Gedenktag für die Toten des Ersten Weltkrieges geschaffen. Die erste Gedenkstunde fand im Reichstag statt.

Der 1919 gegründete Volksbund wirkt heute im Auftrag der Bundesregierung und pflegt die Gräber von Opfern der Kriege und Gewaltherrschaft im Ausland. Deutsche Kriegsgräber gibt es in 100 Ländern. Die Gedenkfeiern am Volkstrauertag werden vorwiegend vom Volksbund ausgerichtet. (as)