1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gaza-Krieg wieder entflammt

20. August 2014

Im Gaza-Konflikt sprechen wieder die Waffen. Nach dem Scheitern von Vermittlungsbemühungen in Kairo nehmen Israel und die militanten Palästinenser ihren blutigen Schlagabtausch wieder auf.

https://p.dw.com/p/1CxPG
Israel Gaza Angriff 20.08.2014
Bild: Reuters

Nach dem Scheitern von Waffenruhe-Verhandlungen in Kairo ist der Gaza-Krieg wieder voll entflammt. Militante Palästinenser feuerten rund 70 Raketen auf Israel, die israelische Armee griff Dutzende von Zielen im Gazastreifen an. Israel bestätigte dabei auch den Versuch einer gezielten Tötung von Mohammed Deif, dem Militärchef der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

Nach Angaben der radikalislamischen Organisation kamen bei dem Luftangriff auf ein Haus in Gaza am späten Dienstag auch die Ehefrau und der kleine Sohn von Mohammed Deif ums Leben. Wie es hieß, wurden bei weiteren Luftangriffen acht Mitglieder einer palästinensischen Familie sowie zwei palästinensische Kinder getötet.

Deif gilt als Drahtzieher im Hintergrund

Mohammed Deif gilt in Gaza als einer der wichtigsten Drahtzieher von Attacken gegen Israel. Er hat schon mehrere Angriffe des israelischen Militärs überlebt. Israel wirft ihm vor, den Gaza-Krieg aus dem Untergrund heraus zu dirigieren.

Nach dem Angriff feuerten Anhänger des militärischen Hamas-Arms, der Al-Kassam-Brigaden, Dutzende Raketen in Richtung Tel Aviv, wie die Organisation mitteilte. Auch am Mittwoch schlugen mehr als zehn aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen in Israel ein.

Die Verluste sind ungleich verteilt

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als sechs Wochen sind mehr als 2000 Palästinenser getötet und mehr als 10.000 verletzt worden. Auf israelischer Seite kamen 64 Soldaten und drei Zivilisten ums Leben, Hunderte wurden verletzt.

Eine Feuerpause zwischen Israel und den militanten Palästinensern war am Dienstag zusammengebrochen. Beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Die Regierung in Jerusalem zog aus Protest gegen neue Raketenangriffe ihre Verhandlungsdelegation aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo ab. Dort sollte eine dauerhafte Waffenruhe ausgehandelt werden.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Bruch der von Ägypten vermittelten Waffenruhe aufs Schärfste. Ban sei sehr enttäuscht über die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten. Er erinnerte beide Seiten an ihre Verantwortung, die Lage nicht eskalieren zu lassen. Ban rief Israel und die Palästinenser auf, sich umgehend auf eine dauerhafte Feuerpause zu verständigen.

Die Hamas wies Israel mit seiner Besatzungspolitik die Schuld an der Eskalation der Gewalt zu. Schon zuvor hatte die Hamas Israel vorgeworfen, die Gespräche in Kairo über eine dauerhafte Gaza-Waffenruhe bewusst zu verzögern. Gleichzeitig hieß es in palästinensischen Medienberichten, beide Seiten hätten zwischenzeitlich kurz vor dem Abschluss einer mehrwöchigen Waffenruhe gestanden.

haz/cr (dpa, rtr, afp)